In der neuen Folge von
Stephanie’s Places auf ESPN+ zeigt sich der 17-fache Champion überraschend ehrlich und stellt klar: Er braucht kein Monument.
Kein Denkmal, kein Pathos
„Viele Menschen fragen mich jetzt, was ich mir für mein
Vermächtnis wünsche. Es ist mir egal. Wirklich, total egal“, stellt Cena klipp
und klar fest.
In einer Branche, in der viele an ihrem eigenen Denkmal
arbeiten, ist das eine überraschende Aussage.
Doch für den bald 48-Jährigen ist die Sache klar: „Es ist
ein komplett fiktiver Traumjob. Ich bin verdammt glücklich, dass es ihn gibt.
Früher wusste ich nie, wie sehr ich ihn in meinem Leben brauche. Bis heute kann
ich nicht ohne ihn.“
Aber: „Irgendwann ist es für alle von uns vorbei.“
16 Jahre
lang drehte sich in seinem Leben alles um Sports-Entertainment. Er richtete
sein gesamtes Leben danach aus.
„Von Stadt zu Stadt, von Show zu Show. Vor zehn
Jahren hätte ich gesagt: ‚Ich bin auf dieser Welt, um WWE-Superstar zu sein.
Heute, mit 48, weiß ich: Das stimmt nicht.“
Inzwischen hat Cena seinen Fokus auch auf Hollywood gelegt,
wo er mit Rollen in Fast & Furious oder Peacemaker Erfolge feiert.
Gleichzeitig ist ihm aber klar, wo er herkommt: „Ich WWE. Ich werde immer
versuchen, andere dafür zu begeistern!“
Durch Zufall zum WWE-Mega-Star
Cenas erfolgreiche Karriere bei WWE war alles andere als ein
Selbstläufer. Nach seinem Debüt im Jahr 2002 gegen Kurt Angle überzeugte er im
Ring. Aber als Charakter blieb er blass.
„Ich war nicht gestresst, weil ich dachte, ich müsste
perfekt sein. Sondern weil ich keine Ahnung hatte, wer ich überhaupt bin.“
Die Wende kam durch Zufall. Im WWE-Bus legte Cena einen
spontanen Rap über ein Thunfischsandwich hin, den die damalige Creative-Chefin
Stephanie McMahon hörte. Kurz darauf stand er als „Doctor of Thuganomics“ im
TV.
Mit Baggy-Hose, Ketten und Reimen wurde er zur Stimme einer
neuen Generation. Er stieg zur zentralen WWE-Figur der 2000er-Jahre auf.
Vom Wrestling zum Hip-Hop
Ein Kreisschluss. Denn: Seine Liebe zum Hip-Hop hatte er
einst über das Wrestling gefunden.
Cena war sieben oder acht Jahre alt, als er auf MTV sah, wie
Hulk Hogan im Madison Square Garden den Titel gewann. Die
„Rock-’n’-Wrestling-Connection“ war für ihn der Einstieg in eine neue Welt.
„Das war alles so überlebensgroß, so krass. Gerade für einen
jungen Kopf. Ich dachte mir: ‚Mann, Superhelden gibt es wirklich!‘“
MTV brachte Cena nicht nur zum Wrestling, sondern auch den
Soundtrack seiner Jugend. Dabei hatten ihm seine Eltern ursprünglich verboten,
den Musikkanal zu schauen.
John Cena ist wieder einmal WWE-Champion
„Ich verfolgte die Shows bei einem Nachbarsjungen – ein paar
Grundstücke weiter. Ich musste durch einen Waldweg, um zu seinem Haus zu
kommen“, erzählte er.
„Ich erinnere mich ganz genau an all die Musik, die ich
eigentlich nicht hören durfte. Two Live Crew aus Miami und N.W.A. von der
Westküste. Und weil ich in meiner Gegend der Einzige war, der das wirklich als
rebellisches ‚Fuck you‘ an die Eltern empfunden hat, habe ich alles
aufgesogen.“
John Cena war ein Mobbingopfer
Aber Aufmerksamkeit hatte ihren Preis. In der Schule wurde
Cena zur Zielscheibe.
„Da war dieses Kind mit türkisfarbenen Punkten und
High-Top-Fade. Mann, ich wurde [dafür]
echt gemobbt“, offenbarte der WWE-Champion. Und er zog seine Konsequenzen.
„Ich wollte nicht kämpfen. Aber ich dachte: Wenn ich stärker
werde, lassen die mich vielleicht in Ruhe!“
Darum begann er mit dem Krafttraining. Sein Großvater
überzeugte Cenas Vater, ihm zu Weihnachten eine Hantelbank zu schenken.
„Meine Eltern haben mir eine eigene Ecke im Haus gegeben.
Sie war klein, aber es war ein Platz, an dem ich einfach ich selbst sein
durfte. Ich konnte meine Rapmusik hören.
Niemand hat sich eingemischt.“
Vom Parkplatz zum Catchen
Nach dem College wusste Cena nicht, wohin mit sich. Er hatte
einen Abschluss in Sportwissenschaft, aber keinen Plan.
„Ich versuchte, mit meinem Abschluss irgendwo unterzukommen.
Keine Chance! Kein Kraftsportunternehmen wollte mich einstellen“, gab er zu.
Er bewarb sich bei Fitnessfirmen und bei der Polizei, doch
er scheiterte. Schließlich lebte er in seinem Auto. Und fast wäre alles ganz
anders gekommen:
„An dem Wochenende, an dem ich eigentlich zu den Marines
wollte, meinte ein Kumpel: ‚Hey, wir trainieren drüben in Orange County
Wrestling. Hättest du Bock, dir das mal anzuschauen?‘“ Ich sagte: ‚Klar, ich
schau mal vorbei.‘“
Der Rest ist Geschichte.
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