Karrion Kross macht sich selbst zum Thema
Im Gespräch mit dem
Battleground Podcast erklärte er, warum er nicht auf Chancen wartet, sondern jede Gelegenheit beim Schopfe
packt.
Er hat in diesem Jahr erst ein Match bei WWE Raw bestritten. Am
14. April musste er sich in knapp zehn Minuten AJ Styles geschlagen geben.
Wenige Tage später schied er unspektakulär in der André The Giant Memorial
Battle Royal bei WWE SmackDown aus.
Nach
WrestleMania 41 war er trotzdem plötzlich wieder Thema.
Und das, obwohl er nicht einmal ein Match beim Event bestritten hatte. Grund
war eine Backstage-Promo, in der er erstmals seit seinem WWE-Start wieder
seinen alten Namen „Killer Kross“ fallen ließ.
Mit Promo statt Match zum Aha-Effekt
Für so manchen Fan war dies ein starker Moment, für Kross
ein gezielter Nadelstich: „Ich muss sie jede Woche daran erinnern, dass Killer
Kross immer noch hier ist. Der Name mag sich ändern, aber der Tatort bleibt
derselbe.“
Kross betont, dass er mit der Promo zeigen wollte, dass auch
er „Home-Runs schlagen” kann. Er möchte seinen Platz finden. Irgendwo zwischen
dem, was das Unternehmen verlangt, und dem, was die Fans sehen wollen. Das
gelinge ihm primär abseits des Rings.
Zuletzt versuchte er beispielsweise, AJ Styles und Sami Zayn
ins Gewissen zu reden. Mit mäßigem Erfolg. Aber immerhin bekam er dadurch ein
wenig TV-Zeit.
Was in fünf Sekunden möglich ist
Anstatt sich über fehlende Matches zu beklagen, konzentriert
sich Kross auf das, was er beeinflussen kann: seine Darstellung.
In den kürzesten Kameraeinstellungen versucht er, Hinweise
zu platzieren. Etwa durch Outfits, Gesten oder sogar die Frisur. „Ich bin
vielleicht nur fünf Sekunden lang im Hintergrund zu sehen“, sagte er. „Aber ich
werde dafür sorgen, dass ich in diesen fünf Sekunden etwas Sinnvolles tue.“
Das ist nicht immer einfach. „Im Grunde genommen versuche
ich, Blut aus einem Stein zu pressen.“
Kross arbeitet mit Metaphern, Andeutungen und gezielten
Hinweisen. Alles, um die Fans zum Grübeln zu bringen: „Ist das eine Andeutung?
Manipuliert er? Sagt er die Wahrheit? Sagt er nur die halbe Wahrheit? Genau das
sind die Dinge, die ich vermitteln möchte.“
Live-Auftritte schaffen neue Zielgruppen
Die Resonanz auf seine Arbeit hat zuletzt für spürbare
Bewegung gesorgt. Sogar beim Merchandise-Verkauf: Nach WrestleMania war sein
Shirt auf der WWE-Website plötzlich ausverkauft.
Der Run, so Kross, halte nach wie vor an: „Letzten Montag
waren alle Größen ausverkauft, außer Large.“ Trotzdem bleibt seine Airtime bis heute begrenzt. Der
39-Jährige versucht, den Mut nicht zu verlieren und die Herausforderung
anzunehmen.
„Ich habe immer wieder gehört: Wenn Leute mich live gesehen
haben, kamen sie beim nächsten Mal mit Freunden oder Familie wieder. Eigentlich
mochten sie Wrestling gar nicht. Aber sie haben meinen Auftritt gesehen und
waren plötzlich interessiert“, erzählt er.
Die Fans sollen auf keinen Fall aufhören, ihn zu
unterstützen. Denn eines Tages werde sich eine Besserung einstellen.
Rückschläge? Kein Grund zu klagen
Auch das abrupte Ende seines Stables „Final Testament“ mit
AOP und Paul Ellering war für Kross kein Drama. „Alles kann sich ändern. Du
musst dich anpassen können. Ich weiß, was ich tue. Ich weiß, wie es geht“,
zeigte er sich selbstbewusst.
Sein Anspruch: Auch aus kreativen Restposten etwas
Bedeutendes formen. Jammern? Kommt für ihn nicht infrage. „Du darfst nicht auf
der Stelle treten. […] Du musst den Leuten etwas anbieten. Du musst ihnen etwas
geben.“
Ein Wunschgegner bleibt: Jon Moxley
Neben seiner WWE-Zukunft sprach Kross auch über seine
Vergangenheit. Insbesondere über eine Geschichte, die nie richtig abgeschlossen
wurde: das Match gegen Jon Moxley. Der AEW-Star hatte Kross einst hinter den
Kulissen bei WWE empfohlen.
Heute wünscht sich Kross eine Fortsetzung: „Ich will, dass
Jon dort glücklich ist, wo er ist. Aber ich würde wahnsinnig gern hier [bei
WWE] noch mal gegen ihn antreten. Damit wir beenden können, was wir angefangen
haben.“
Es ist durchaus möglich, dass es noch einmal zu diesem
Aufeinandertreffen kommt. Ob es bei WWE stattfinden wird, ist Stand heute
jedoch fraglich.
Kross über Logan Paul: „Er hat's immer noch nicht
verstanden“
Weniger begeistert zeigte sich der 39-Jährige indes von
seinem Kollegen Logan Paul. Bereits vor wenigen Wochen hatte er sich kritisch
geäußert:
In einem neuen Video auf X reagierte Kross nun auf Pauls
Aussagen, wonach WWE-Kritiker ihn schlicht nicht verstehen würden.
Paul hatte
behauptet, wer seinen Push infrage stelle, habe ein „Simple Brain“. Schließlich bringe er durch seine Reichweite enormen Wert ins
Unternehmen.
Kross widersprach deutlich: „Er hat es weiterhin nicht verstanden. Niemand hat ein Problem mit seiner Position. Das Problem ist, dass
Leuten, die seit 20 oder 30 Jahren im Geschäft sind, immer gesagt wurde, sie
müssten sich bestimmte Fähigkeiten erarbeiten. Und plötzlich zählt das alles
nicht mehr, weil sie keine Marke außerhalb der WWE aufgebaut haben.“
Sein Punkt: Die Spielregeln hätten sich in der WWE
verschoben. Zuungunsten vieler erfahrener Performer, die lange auf das
klassische WWE-System gesetzt haben.
Trotz dieser Kritik stellte Kross klar, dass er Logan Pauls
Fähigkeiten respektiert:
„Ich mag ihn. Ich finde ihn schlau. Ich lerne sogar von ihm.
[…] Aber ich glaube nicht, dass er es wirklich versteht.“
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