WWE-Legende Bret Hart schießt scharf: „Vince McMahon ist ein Tyrann!“

Wrestling News Worldwide
Sonntag, 15 Juni 2025 um 10:40
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Bret „Hitman“ Hart nimmt den gefallenen Wrestling-Mogul ins Visier und gibt Einblicke in eine toxische Atmosphäre bei WWE.
Wenn es um das Wrestling-Business geht, hält Hart selten mit seiner Meinung hinter dem Berg. In einem Interview mit „The Rise Guys“ wurde der Kanadier nun besonders deutlich.
Der „Hitman“ sprach ganz offen über Machtmissbrauch, kreative Stillstände und verlorenes Vertrauen.

„Das ist unentschuldbar!“

„Ich glaube, Vince McMahon mutierte zu einem Raubtier. Er hat das Wrestling als Kulisse für all seine bösen Machenschaften benutzt“, sagte der 67-Jährige.
Trotz ihrer gemeinsamen Geschichte ließ Hart keine Relativierung zu: „In vielerlei Hinsicht habe ich großen Respekt vor ihm. Aber das, was vorgefallen ist, ist unentschuldbar. Dafür gibt es keinen Platz.“
Hintergrund: Seit Januar 2024 läuft eine Klage gegen McMahon, in der eine frühere WWE-Mitarbeiterin schwere Vorwürfe erhebt.
Dazu zählen mutmaßliche sexuelle Übergriffe, Schweigegeldzahlungen und sogar Menschenhandel. McMahon wies alle Vorwürfe zurück.

Zu viel Macht?

Hart würde das Geschehene am liebsten künstlerisch verarbeiten: „Ich sollte das alles auf einer Tafel zeichnen. John Laurinaitis und das arme Mädchen. Sie sollten sich alle schämen! Das ist einfach schrecklich.“
Hart sieht in McMahons Fall ein größeres Problem: „Zu viel Geld kann dich zu einem schlechten Menschen machen!“ Die absolute Macht, die McMahon über Jahrzehnte in der Wrestling-Welt innehatte, habe ihn korrumpiert.

Toxisches Arbeitsumfeld

Auch das Arbeitsumfeld unter McMahon kritisierte Hart deutlich. Von mehreren aktiven WWE-Talenten habe er gehört, wie belastend McMahons Führungsstil zuletzt gewesen sei.
„Vince war irgendwann nur noch ein Hindernis, um Dinge umzusetzen. Er wurde geradezu zum Tyrannen. Er war mit allem unzufrieden, was die Leute gemacht haben."
- Bret Hart
McMahon habe immer wieder Pläne umgeworfen und abgeändert, selbst mitten in der Live-Show. Inzwischen sehe es allerdings ganz anders aus.
„Viele [aktuelle Wrestler] haben mir gesagt: Seitdem er weg ist, herrscht Ruhe. Das Geschäft läuft erfolgreicher und alle haben eine bessere Einstellung", offenbarte er.
In Harts Augen war McMahon am Ende schlichtweg ausgelaugt: „Vince hat sich womöglich selbst ausgebrannt. Wie viele Storyline-Ideen kann ein Mensch überhaupt haben?”

Ein McMahon-Comeback? Ausgeschlossen!

Etwaige Gerüchte über eine Rückkehr seines Ex-Chefs sieht Hart skeptisch: „Nur, wenn er ein anderes Unternehmen kauft. Geld wäre bestimmt genug vorhanden. Ich habe gehört, dass er und Hulk Hogan vielleicht ein Wrestling-Unternehmen gründen wollen. Aber ich glaube nicht, dass das funktionieren würde.“
Interessant waren auch Harts Ausführungen über den Unterschied zwischen dem Wrestling seiner Jugend und heute. Vater Stu Hart habe demnach bereits in den 1980ern das Konzept entwickelt, das später die Grundlage für WWE Raw bildete.
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Der "Hitman" zählt zu den ikonischsten Wrestling-Stars überhaupt

WWE hat die Authentizität verloren

„Mein Vater hat im Grunde das gemacht, was später Monday Night Raw wurde. Eine aufgezeichnete Live-Show, die Freitagabend produziert und Samstagmorgen ausgestrahlt wurde – mit Interviews zwischen den Matches“, erinnerte sich der „Hitman“. „Genau das hat Vince McMahon mit Raw übernommen: 90 Minuten Live-Wrestling, unterbrochen von Promos.“
Dabei betonte Hart die größere Authentizität von Stampede Wrestling in Calgary: „Wenn ich mir heute ein Match von mir gegen Leo Burke oder jemand anderen aus der Stampede-Zeit anschaue, wirkt das einfach echter.“
Hat Bret Hart recht? Hier könnt ihr euch selbst ein Bild machen:
Diese Authentizität fehle ihm derzeit. Erst kürzlich bezeichnete er die aktuelle Generation der Wrestler als „Schauspieler“. Seine jüngsten Aussagen untermalen diese Kritik noch einmal deutlich.

Erinnerungen an die Fehde mit Jerry Lawler

Eine rührende Anekdote erzählte Hart über seine Eltern und deren Reaktion auf Lawlers berüchtigte Beleidigungen. 1993 lieferte sich der „King of Memphis“ eine erbitterte Rivalität mit dem Kanadier.
Dabei schreckte er auch nicht davor zurück, die Familie in den Schmutz zu ziehen.Während sich Bruder Owen Sorgen machte, dass Lawler zu weit gehen könnte, waren die Eltern selbst entspannt.
Bret: „Wir gingen ins Büro meiner Eltern. Sie haben Tränen gelacht! Meine Mutter sagte: ‚Oh, dieser Jerry Lawler.‘ An ihrer Reaktion konnten wir erkennen, dass sie mehr Spaß daran hatten als alle anderen.“

„Ich vermisse meinen Bruder sehr“

Am Ende des Interviews wurde Bret auch auf seinen verstorbenen Bruder angesprochen. Der Verlust bleibt präsent. Genauso wie sein Vermächtnis: „Ich vermisse meinen Bruder Owen sehr. Aber sein Vermächtnis ist nie verblasst. Die Leute erinnern sich an ihn – und das werden sie immer tun.“
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