In einer sehr persönlichen Kolumne für
The Player’s
Tribune offenbarte die „Queen“ nun, wie es dazu kam. „Ich verliere
ziemlich oft. Ich verbrachte einen großen Teil meines Lebens damit, zu
verlieren.“ Sie habe Versprechungen nicht gehalten, sei Herausforderungen ausgewichen
und habe Träume aufgegeben.
„Mein Elternhaus wurde zwangsversteigert. Ich verprellte
Freunde. Ich enttäuschte meine Familie. Ich gab mich selbst auf. Ich verlor
Menschen, die ich liebe. Und ja – reden wir nicht drumherum: Ich bin dreimal
geschieden.“
Wenn Buhrufe der WWE-Fans plötzlich persönlich werden
Gerade deswegen würden sie bestimmte Reaktionen des
Publikums besonders hart treffen. Denn: Sie fühle sich dann persönlich angegriffen.
In solchen Situationen spüre sie nicht Ablehnung für die
WWE-Figur, sondern für sich selbst. „In diesen Augenblicken denke ich: Diese
Buhrufe gelten nicht Charlotte. Sie gelten Ashley. Sie gelten mir. Wegen meines
Aussehens. Oder wegen der Energie, die ich als Frau ausstrahle. Oder wegen der
echten Traumata, die ich im echten Leben durchgemacht habe.“
In dem erwähnten SmackDown-Segment machte sich Tiffany Stratton
über die Scheidungen ihrer Rivalin lustig, Wortwörtlich meinte sie:
„In Bezug
auf Ehen steht es 0:3“ für dich. Eine Zeile, die Charlotte im Nachhinein als
echten Tiefschlag empfand.
Kein Schutzschild mehr zwischen Rolle und Realität
„Ja, das hat mich richtig erschüttert. Ich sage das ganz offen. Ich muss nicht so tun, als würde ich im Hintergrund ständig 5D-Schach spielen. Meine Reaktion auf diese Zeile war so echt, wie es nur geht.“
Denn: Auch hier differenziere sie. Anders als Ashley Fliehr habe die WWE-Figur Charlotte keine Scheidungen hinter sich.
„Ich habe nicht erwartet, dass so etwas in einer Promo auftaucht … Und plötzlich jubelt eine ganze Arena, während ich für etwas verspottet werde, das für mich damals – und ehrlich gesagt auch heute noch – extrem schmerzhaft war.“
Verletzung, Kinderwunsch, Ehe-Aus: Ein Jahr voller
Rückschläge
Dass die 39-Jährige zuletzt besonders emotional auf Fans und Gegnerinnen reagierte, könnte auch damit zusammenhängen, dass die vergangenen Monate besonders hart für sie waren.
Nach ihrer Knieverletzung im Dezember absolvierte sie nicht nur eine aufwändige Reha, sondern durchlief zusätzlich eine Fruchtbarkeitsbehandlung – mit enttäuschendem Ausgang.
„Ich habe im vergangenen Jahr vier Runden (fünf Versuche) einer Fruchtbarkeitsbehandlung gemacht – ohne Erfolg. Und ich schäme mich nicht, zu sagen, dass mich dieser Prozess innerlich zerstört und spirituell ausgelaugt hat.“
„Ich habe mich so verdammt bemüht – aber es wurde immer
schlimmer“
Parallel versuchte sie, ihre dritte Ehe zu retten. Ohne Erfolg. Diese Entwicklungen fielen zeitlich zusammen und verstärkten einander gegenseitig:
„Es fühlte sich ein ganzes Jahr lang so an, als könnte ich einfach nicht gewinnen. Ich habe mich so verdammt bemüht. Aber je mehr ich mich anstrengte, desto schlimmer wurde alles.“
Sie sei sich bewusst, dass bestimmte Menschen solche Aussagen mit Genuss wahrnehmen würden. „Ich bin mir sicher: Einige Leute werden das lesen und sich darüber lustig machen. Das ist okay. Ich weiß, wie manche Leute mich sehen. Und ich weiß, wie gemein sie sein können, wenn sie glauben, etwas über mein Leben zu wissen.“
Für diese Zielgruppe seien diese Worte aber nicht gedacht. „Das hier ist nicht für meine Hater. Ganz ehrlich: Das ist nicht mal für meine Fans. Das ist für mich!
Das ist für die Version von mir, die einen Großteil ihres Privatlebens damit verbracht hat, gemocht werden zu wollen. Die sich in ihrem Liebesleben danach gesehnt hat, geliebt zu werden. Und die in ihrem Berufsleben ständig versucht hat, gehasst zu werden.
So sehr, dass ich darüber irgendwann meine innere Orientierung verloren habe. Und ich glaube, diesen Text zu schreiben – mir das alles einzugestehen – ist ein ziemlich guter Anfang, um sie wiederzufinden.“
Persönlicher denn je
Der vollständige Text umfasst über 7.000 Wörter. Charlotte
schreibt dort nicht nur über das SmackDown-Segment und ihre eigenen
Verletzlichkeiten. Sondern auch über den Tod ihres Bruders Reid, ihre
emotionale Distanz zu den Four Horsewomen und weitere persönliche Kapitel.
Nicht nur für Flair-Fans absolut lesenswert. Wobei Hater tatsächlich lieber einen
großen Bogen um diesen Text machen sollten.
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