WWE-Legende Jeff Hardy packt aus: „Ich hatte nie eine faire Chance“

Wrestling News Worldwide
Freitag, 04 Juli 2025 um 11:07
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Jeff Hardy ganz persönlich: über heftige Abstürze, Enttäuschungen bei AEW, sein Verhältnis zu Ex-WWE-Boss Vince McMahon und ein etwaiges Karriereende.
Matt und Jeff Hardy zählten zu den beliebtesten WWE-Stars aller Zeiten. Gleichzeitig sind sie dafür bekannt, ganz offen Stellung zu beziehen. Im Interview mit Ariel Helwani sprachen die Brüder über verschiedene Themen, wobei primär die Aussagen von Jeff herausstachen.

Auf Hoffnung folgte Ernüchterung

Als der jüngere Bruder dem älteren folgte und im März 2022 bei AEW debütierte, war die Euphorie groß. Doch sie sollte nicht lange anhalten. Letztlich waren die zwei Jahre bei AEW eine große Enttäuschung.
Die Gründe dafür lagen laut Jeff auf der Hand: „Ganz klar wegen meiner persönlichen Probleme. Ich bin halt immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten.“
Unter anderem feierten die Brüder bei „Double or Nothing 2022“ einen großen Sieg über die Young Bucks. Doch zu diesem Zeitpunkt war Jeff bereits schwer angeschlagen.
Am 13. Juni 2022 folgte der Zusammenbruch. Der heute 47-Jährige wurde wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss festgenommen. Die Suspendierung folgte umgehend.
Erst im April 2023 kehrte er zurück, musste fortan jedoch kleinere Brötchen backen. Nach einer Niederlage gegen Sammy Guevara im Februar 2024, bei der sich Hardy die Nase brach, verschwand er wieder von der Bildfläche. Am 14. Juni endete schließlich das Dienstverhältnis.
„Ich hatte nie eine faire Chance, mich bei meiner Rückkehr wirklich zu rehabilitieren. Zumindest hat es sich so angefühlt“, erinnerte sich der Publikumsliebling. „Aber ich kann nachvollziehen, warum sie mir diese Möglichkeit nicht geben wollten.“
„Ich glaube einfach, dass wir wegen all [meiner Probleme] nie eine echte Chance hatten.“
- Jeff Hardy
„Ich dachte: ‚Oh Gott, die können mir nicht mehr vertrauen, ich bin nur noch ein Risiko für die Firma.‘ Ich habe mir all diese schlimmen Dinge selbst eingeredet … Schuldgefühle und Scham. Bis heute mache ich mir ständig Vorwürfe."
Inzwischen sei er allerdings seit mehr als drei Jahren vollkommen trocken.

Die Entscheidung für TNA fiel nach kurzem Zögern

Noch am Tag des Vertragsendes bei AEW tauchte das „Charismatic Enigma“ bei TNA „Against All Odds“ auf. Eine einfache Entscheidung? Eigentlich schon. Trotzdem musste Jeff kurz überlegen.
Dass Matt zu TNA zurückgekehrt war, erfuhr er durch seine Frau. Neugierig schaute er sich das Material an und war direkt wieder emotional drin.
„Ich sah das Video und dachte mir: ‚Wow, das ist echt cool.‘ Dann schrieb ich Matt eine Textnachricht: ‚Ey Mann, das war richtig stark! Wie hat es sich angefühlt?‘“
Ein Verbleib bei Tony Khan war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls eine Option: „Ich habe überlegt: Soll ich vielleicht solo weitermachen, noch ein Jahr bei AEW bleiben und schauen, was passiert? Oder soll ich sofort zu TNA zurückkehren?“
Die Erinnerungen an 2012 – „eines der größten Jahre in meiner Wrestling-Karriere“ – überzeugten ihn schließlich.
„Ich denke, alles ist genauso, wie es sein soll! Besonders jetzt, während dieser Zusammenarbeit mit WWE. Es fühlt sich einfach richtig an. Als wären wir genau da, wo wir sein sollen. Und wir machen genau das, was wir machen sollen, indem wir TNA helfen.“

Schwieriges Verhältnis mit Vince McMahon

Die Zusammenarbeit zwischen WWE und TNA ist nicht das Einzige, was sich geändert hat. WWE ohne Vince McMahon? Für die beiden Hardys eine merkwürdige Situation.
„Ich denke immer noch, dass es in seinem Herzen und seiner Seele steckt. Er hat sein ganzes Leben lang mit Wrestling und als Promoter verbracht“, stellte Matt fest.
„Es fühlt sich immer noch komisch an. Ich glaube, ein Teil von ihm will das immer noch machen. Ich bin gespannt, was passiert. Wobei es natürlich ein paar Hürden gibt, die er zuvor überwinden müsste.“
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Dabei hätten sie zu keinem Zeitpunkt ein besonderes Verhältnis zu McMahon gehabt.
„Die einzige wirkliche Interaktion, die ich je mit Vince hatte, war nach dem Match gegen Matt bei WrestleMania 25. Uns wurde Matchzeit gestrichen, ein paar Spots mussten raus. Ich war total frustriert, weil das unser ‚Bret-gegen-Owen-Match‘ sein sollte“, offenbarte Jeff.
Bei WrestleMania X im Jahr 1994 trafen die Hart-Brüder aufeinander und lieferten das wohl beste Bruderduell aller Zeiten ab.
„Es kam zu einer kleinen Szene im Backstagebereich. Keine Auseinandersetzung, nichts Schlimmes. Aber er hat gesehen, mit wie viel Leidenschaft ich bei dem Match dabei war und dass ich diese Spots unbedingt drin haben wollte. Das war's eigentlich. Sonst hatten wir kaum Gespräche.“
Selbst dann nicht, als der 48-Jährige den wichtigsten Gürtel der Promotion hielt.

Folgt bald das Karriereende?

Wenn man so lange im Geschäft ist wie die Hardy Boys, ist die Frage nach dem Ende der aktiven Karriere natürlich logisch. Allerdings denken die Brüder gar nicht daran, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden.
„Wir werden einfach weitermachen, bis es vorbei ist!“
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