Auf Hoffnung folgte Ernüchterung
Als der jüngere Bruder dem älteren folgte und im
März 2022
bei AEW debütierte, war die Euphorie groß. Doch sie sollte nicht lange
anhalten. Letztlich waren die zwei Jahre bei AEW eine große Enttäuschung.
Die Gründe dafür lagen laut Jeff auf der Hand: „Ganz klar
wegen meiner persönlichen Probleme. Ich bin halt immer wieder mit dem Gesetz in
Konflikt geraten.“
Unter anderem feierten die Brüder bei „Double or Nothing
2022“ einen großen Sieg über die Young Bucks. Doch zu diesem Zeitpunkt war Jeff
bereits schwer angeschlagen.
Am 13. Juni 2022 folgte der Zusammenbruch. Der heute
47-Jährige wurde wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss festgenommen. Die
Suspendierung folgte umgehend.
Erst im April 2023 kehrte er zurück, musste fortan jedoch
kleinere Brötchen backen. Nach einer Niederlage gegen Sammy Guevara im Februar
2024, bei der sich Hardy die Nase brach, verschwand er wieder von der
Bildfläche. Am 14. Juni endete schließlich das Dienstverhältnis.
„Ich hatte nie eine faire Chance, mich bei meiner Rückkehr
wirklich zu rehabilitieren. Zumindest hat es sich so angefühlt“, erinnerte sich der Publikumsliebling. „Aber ich kann
nachvollziehen, warum sie mir diese Möglichkeit nicht geben wollten.“
„Ich glaube einfach, dass wir wegen all [meiner Probleme] nie eine echte Chance hatten.“
- Jeff Hardy„Ich dachte: ‚Oh Gott, die können mir nicht mehr vertrauen,
ich bin nur noch ein Risiko für die Firma.‘ Ich habe mir all diese schlimmen
Dinge selbst eingeredet … Schuldgefühle und Scham. Bis heute mache ich mir
ständig Vorwürfe."
Inzwischen sei er allerdings seit mehr als drei Jahren
vollkommen trocken.
Die Entscheidung für TNA fiel nach kurzem Zögern
Noch am Tag des Vertragsendes bei AEW tauchte das
„Charismatic Enigma“ bei TNA
„Against All Odds“ auf. Eine einfache
Entscheidung? Eigentlich schon. Trotzdem musste Jeff kurz überlegen.
Dass Matt zu TNA zurückgekehrt war, erfuhr er durch seine
Frau. Neugierig schaute er sich das Material an und war direkt wieder emotional
drin.
„Ich sah das Video und dachte mir: ‚Wow, das ist echt cool.‘
Dann schrieb ich Matt eine Textnachricht: ‚Ey Mann, das war richtig stark! Wie
hat es sich angefühlt?‘“
Ein Verbleib bei Tony Khan war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls
eine Option: „Ich habe überlegt: Soll ich vielleicht solo weitermachen, noch
ein Jahr bei AEW bleiben und schauen, was passiert? Oder soll ich sofort zu TNA
zurückkehren?“
Die Erinnerungen an 2012 – „eines der größten Jahre in
meiner Wrestling-Karriere“ – überzeugten ihn schließlich.
„Ich denke, alles ist genauso, wie es sein soll! Besonders
jetzt, während dieser Zusammenarbeit mit WWE. Es fühlt sich einfach richtig an.
Als wären wir genau da, wo wir sein sollen. Und wir machen genau das, was wir
machen sollen, indem wir TNA helfen.“
Schwieriges Verhältnis mit Vince McMahon
Die Zusammenarbeit zwischen WWE und TNA ist nicht das
Einzige, was sich geändert hat. WWE ohne Vince McMahon? Für die beiden Hardys
eine merkwürdige Situation.
„Ich denke immer noch, dass es in seinem Herzen und seiner
Seele steckt. Er hat sein ganzes Leben lang mit Wrestling und als Promoter
verbracht“, stellte Matt fest.
„Es fühlt sich immer noch komisch an. Ich glaube, ein Teil
von ihm will das immer noch machen. Ich bin gespannt, was passiert. Wobei es
natürlich ein paar Hürden gibt, die er zuvor überwinden müsste.“
Dabei hätten sie zu keinem Zeitpunkt ein besonderes
Verhältnis zu McMahon gehabt.
„Die einzige wirkliche Interaktion, die ich je mit Vince
hatte, war nach dem Match gegen Matt bei
WrestleMania 25. Uns wurde Matchzeit
gestrichen, ein paar Spots mussten raus. Ich war total frustriert, weil das
unser ‚Bret-gegen-Owen-Match‘ sein sollte“, offenbarte Jeff.
Bei
WrestleMania X im Jahr 1994 trafen die Hart-Brüder aufeinander und lieferten das wohl beste Bruderduell aller Zeiten ab.
„Es kam zu einer kleinen Szene im Backstagebereich. Keine
Auseinandersetzung, nichts Schlimmes. Aber er hat gesehen, mit wie viel
Leidenschaft ich bei dem Match dabei war und dass ich diese Spots unbedingt
drin haben wollte. Das war's eigentlich. Sonst hatten wir kaum Gespräche.“
Selbst dann nicht, als der 48-Jährige den wichtigsten Gürtel
der Promotion hielt.
Folgt bald das Karriereende?
Wenn man so lange im Geschäft ist wie die Hardy Boys, ist
die Frage nach dem Ende der aktiven Karriere natürlich logisch. Allerdings
denken die Brüder gar nicht daran, auch nur einen Gedanken daran zu
verschwenden.
„Wir werden einfach weitermachen, bis es vorbei ist!“
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