Alexa Bliss: „Ich war in seiner Welt – und ich wollte sie nicht
zerstören“
Als Alexa Bliss Teil von Bray Wyatts düsterem Universum
wurde, war schnell klar: Das wird kein gewöhnlicher Storyline-Ausflug. Für die
damals 29-Jährige begann eine neue Art zu arbeiten. Mit ausführlicher Vorbereitung,
psychologischem Unterbau und echtem Verständnis für Figur und Wirkung.
„Er sagte sofort: ‚Schau dir diese Doku an, diesen Film,
recherchiere das hier.‘ Er hatte so viel in seine Figur gesteckt, dass ich das
Gefühl hatte: ‚Okay, ich betrete deine Welt – und ich werde nicht diejenige
sein, die sie zerstört.‘“
Was früher intuitive Darstellung war, wurde nun zur
durchdachten Charakterarbeit. Bliss zog einen klaren Kontrast: „Die
‚Goddess-Persönlichkeit‘ war einfach von Leuten inspiriert, mit denen ich zur
Highschool gegangen bin. Ich kopierte ihr Verhalten. Aber als ich dann
angefangen habe, mit Windham [Bray Wyatt] zu arbeiten, wurde mir klar: ‚Oh, da
gehört richtige Recherche dazu.‘“
Ein Gimmick mit düsterem Hintergrund
Die „Playground Alexa“ war laut Bliss aber keine bloße Showfigur,
sondern basierte auf traumatischen Erlebnissen aus dem wahren Leben.
„So hatte
ich mich einst gefühlt, als ich in der Highschool mit Essstörungen zu kämpfen
hatte. Mein Kopf ist damals in ein kindliches Denken zurückgefallen, mit
Disney, Tinkerbell und all diesen Dingen.“
Bray Wyatt verstarb überraschend am 24. August 2023, im
Alter von nur 36 Jahren. Sein Einfluss ist bis heute bei WWE zu spüren und zu
sehen. In Erinnerung an ihren Mentor trägt Alexa heute ein kleines Stoffstück
aus seiner Gear auf ihrem Outfit. Und ein dazu passendes Armband, das alle
ehemaligen Weggefährten tragen.
„So versuchen wir, seinen Geist lebendig zu halten. Kein
Tribut, sondern ein Teil von dem, was Alexa heute ist. Ein Teil ihrer
Vergangenheit, der immer bei ihr bleiben wird.“
Veränderungen werden auch zukünftig Teil ihres
Wrestling-Lebens sein. „Wenn ich mich immer wieder neu erfinde, eröffnen sich
mehr Möglichkeiten für Storylines mit mehr Leuten.“
Der Kader sei so gut besetzt wie noch nie. „Wir haben
buchstäblich jeden Typ Frau im Kader, und das ist großartig.“
WWE Evolution 2018: Der Moment, der ihr genommen wurde
Bei
Evolution
am Sonntag wird Bliss erstmals bei einem reinen Frauen-PLE dabei sein. Ursprünglich
hätte sie schon 2018 bei der
ersten
Auflage dabei sein sollen. Verletzungsbedingt
wurde
daraus jedoch nichts.
„Ich sollte eine Story mit Trish bekommen… dann wurde daraus
ich und Mickie gegen Trish und Lita. Und dann bin ich rausgeflogen. Ich hatte
eine Gehirnerschütterung“, verriet sie.
Ein Bitterer Moment. „Ich war so enttäuscht, weil es eine so
monumentale Sache für Frauen war. All die Frauen, die zurückkamen, und all die
NXT-Mädchen, die nachrückten.“
Nun wird sie gemeinsam mit Charlotte Flair in den Ring steigen,
als Teil eines neuen Tag Tedams. Dabei hatte sich Charlotte bei
SmackDown lange
gegen diese Zusammenarbeit ausgesprochen. Im echten Leben konnte davon aber
keine Rede sein, wie Alexa Bliss verriet.
„Wir haben immer sehr gut zusammengearbeitet. Schon damals
bei NXT hatten wir diese seltsame Verbindung.“
Bliss nannte das Champion-gegen-Champion-Match bei der
Survivor Series 2017 gar als eines ihrer größten Highlights: „Das ist bis heute
eines meiner Lieblingsmatches, weil es einfach so viel Spaß gemacht hat.“
Royal Rumble: Der Anruf kam mitten in der Nacht
Ihr Comeback nach zweijähriger In-Ring-Pause feierte Bliss im
Januar beim
Royal
Rumble. Und das unter absoluter Geheimhaltung. Selbst viele Kolleginnen
wussten bis zum Auftritt nicht Bescheid.
„Ich bekam den Anruf um etwa Mitternacht“, offenbarte sie.
Um vier Uhr morgens informierte sie ihren Mann, packte ihre Tasche und flog los
– schlaflos und voller Nervosität. Trotzdem konnte sie ihren Auftritt so
richtig genießen.
Der Rumble war nicht nur ihre Rückkehr ins Rampenlicht,
sondern auch ihr erstes Match als Mutter. Tochter Hendrix begleitet die
33-Jährige heute bei fast allen Terminen und hat ihre Perspektive dauerhaft
verändert.
„Sie ist zu 90 Prozent der Zeit bei mir“, erzählte Bliss.
„Sie liebt es! Sie läuft im Catering-Bereich herum, bekommt ihre Pommes …“
Ein neues Gefühl im Ring
Das Wrestling-Training nach der Schwangerschaft war für
Bliss ein Schock. Was früher Routine gewesen war, fühlte sich plötzlich
ungewohnt an. Die Bewegungsabläufe klappten nicht mehr wie früher. Das
Vertrauen in den eigenen Körper war gestört.
„Der Kopf sagt dem Körper, was er tun soll. Aber er macht es
nicht mehr so wie früher!“
Selbst einfache Aktionen wie ein Dropkick fühlten sich
anfangs unsicher an. Trotzdem kämpfte sich Alexa Schritt für Schritt zurück.
Mit einem neuen Bewusstsein für ihre Grenzen und Möglichkeiten. Inzwischen
fühlt sie sich wieder richtig wohl.
Ihr nächstes Ziel ist der Sieg im Tag Team Fatal Four Way am
Samstag, gefolgt vom Gewinn der Women’s Tag Team Championships. Für ihre Fans,
für Bray Wyatt – und natürlich für Hendrix.
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