Eine schwarz verhüllte Person griff in den Main Event zwischen John Cena und Logan Paul gegen Cody Rhodes und Jey Uso ein – gerade als Cena hinter dem Rücken des Ringrichters Rhodes mit seinem WWE-Titelgürtel attackiert hatte.
Der Eingreifer entpuppte sich als der Mann, der noch vor einer Woche seinen
Abschied bei WWE bekanntgegeben hatte:
R-Truth. Sein Einwirken sorgte dafür, dass Cody mit den Cross Rhodes zurückschlagen konnte und den entscheidenden Pin gegen Cena setzte – die erste (kleine) Revanche zum Titelverlust bei
WrestleMania.
War R-Truth also nie weg?
Eine Frage, die sich viele WWE-Fans nach dieser Szene stellten: War uns der R-Truth-Abschied nur vorgespielt worden? Kreativ-Chef Paul Levesque reagierte kryptisch auf die Nachfrage zu den
Entwicklungen in der vergangenen Woche und meinte im Anschluss bei der Pressekonferenz: „Ich liebe die Frage. Hat dir die Show gefallen? Das ist alles Teil der Show.“
Damit suggerierte Levesque, Truths Abschied sei von langer Hand geplant und nur Teil der Show gewesen. Der richtige PR-Move in dieser Situation. Denn mit den massiven
Negativreaktionen nach der Truth-Ankündigung am vergangenen Sonntag hatte die WWE-Spitze wohl kaum gerechnet. Die Fan-Wut schwappte sogar bis in die Arenen, wo viele Fans wiederholt lautstark „We Want Truth“ skandierten.
Für Aufklärung sorgte R-Truth selbst auf X, wo der 53-jährige den Kommentar eines Users („We all got worked“) mit den einfachen Worten „No work“ kommentierte. Ein Tweet, der womöglich nicht ganz im Sinne von Levesque gewesen sein dürfte. Denn damit betätigte R-Truth, der jetzt unter seinem richtigen Namen Ron Killings präsentiert wird, zwischenzeitlich tatsächlich bei WWE raus gewesen zu sein.
Spannungen zwischen Logan Paul und John Cena
Im Main Event bei WWE Money in the Bank wurde noch eine weitere Geschichte erzählt: Im Matchverlauf kam es zu deutlichen Spannungen und Kommunikationsproblemen zwischen John Cena und seinem Partner Logan Paul. Der Gipfel dieser Probleme: Paul traf seinen eigenen Partner, als er eigentlich nur einen Pin verhindern wollte. Gut möglich also, dass beide Männer im weiteren Jahresverlauf noch zu Rivalen werden und sich im Ring wiedertreffen - dann als Gegner.
In der Schlussphase des Tag-Team-Matches spielte Paul keine Rolle mehr, nachdem er Jey Uso mit einem spektakulären Springboard Asai Moonsault außerhalb des Rings durch den Kommentatorentisch befördern konnte – die krachendste Aktion in einem über weite Strecken zähen Main Event.
Naomi wird Ms. Money in the Bank
Eröffnet wurde der WWE-Abend im Intuit Dome in Inglewood, Kalifornien (vor den Toren von Los Angeles), mit dem Money-in-the-Bank-Match der Frauen, das von einer Veteranin gewonnen wurde.
Naomi war es, die den Koffer abhängen konnte. Zur Entscheidung stieß sie Alexa Bliss und Rhea Ripley von der Leiter. Anschließend war der Weg für die SmackDown-Wrestlerin frei, den garantierten Matchvertrag zu ergattern.
Seth Rollins gewinnt den Money-in-the-Bank-Koffer, Jacob Fatu turnt gegen Solo Sikoa
Im Money-in-the-Bank-Match der Männer hat die Gruppe um Paul Heyman ihr Versprechen wahrgemacht: Seth Rollins gewann nach 2014 zum zweiten Mal den Money-in-the-Bank-Koffer. Nach eigener Aussage hält er damit die volle Kontrolle über das Schicksal von WWE in seinen Händen.
Ganz am Ende musste Rollins LA Knight loswerden, der den Rollins-Sieg zu verhindern suchte, dann aber mit einem Stomp kaltgestellt wurde. Für Seth war anschließend der Weg frei, nach elf Jahren wieder den begehrten Koffer an sich zu reißen.
Jacob Fatu turnt gegen Solo Sikoa
Für einen wahren Aufreger sorgte kurz vor der Entscheidung allerdings Jacob Fatu. Der „Samoan Werewolf“ war gemeinsam mit JC Mateo in die Halle gekommen, um einen Eingriff von Rollins’ Prügelknaben (Bron Breakker und Bronson Reed) abzuwehren.
Die Szene gipfelte im Moment, als nur noch Fatu und Solo Sikoa auf den Beinen waren und der US-Champion seinem bisherigen Leitwolf die Leiter in Position brachte. Sikoa sah sich schon als MITB-Sieger, als ihm Jacob plötzlich an den Fuß packte und klare Worte sprach: „I hate you, Solo!“
Fatu turnte gegen Solo, verpasste ihm einige seiner gefährlichsten Aktionen und beförderte Sikoa schließlich mit einem Spinning Solo vom Ringrand durch eine auf dem Apron aufliegende Leiter.
Nach wochenlang spürbaren Spannungen zwischen Solo und Jacob hatte Sikoa am Vorabend bei
SmackDown das Fass wohl zum Überlaufen gebracht. Im Gespräch mit JC Mateo bezeichnete Solo Jacob als dumm („All Gas, No Brains“). Sikoa meinte, den US-Champion unter Kontrolle zu haben. Dumm nur, dass Fatu dieses Gespräch mitbekommen hatte. Das endgültige Ende einer Männerfreundschaft.
Becky Lynch wird WWE-Women’s-Intercontinental-Champion
Ein erneut intensives Duell zwischen Becky Lynch und Lyra Valkyria ist nach
„Backlash“ dieses Mal andersherum ausgegangen.
„The Man“ hat ihre letzte Chance gegen die Women’s-Intercontinental-Champion nutzen können und einen Sieg mit Beigeschmack davongetragen.
In der entscheidenden Phase dieses Matches, nachdem sich beide Frauen außerhalb des Rings mit ihren Finishing Moves (Manhandle Slam und Night Wing) gegenseitig lahmgelegt hatten, konterte Becky einen Einroller und zog ihrer Gegnerin dabei an der Hose. Die Ringrichterin bekam das nicht mit, zählte durch und machte Lynch zur neuen Titelträgerin.
So wie die Abmachung es vorsah, musste Lyra im Anschluss die Siegerin präsentieren. Widerwillig hob Valkyria den Arm von „The Man“ in die Luft. Becky kostete den Moment aus. Lyra musste Becky zu jeder Publikumsseite als neue Titelträgerin zeigen.
Und mehr noch: Lynch ließ sich den Gürtel von Valkyria umschnallen. Doch als der Gürtel an der Hüfte saß, legte Lyra mit einem German Suplex und einem Night Wing nach und ließ Becky zusammengefaltet im Ring zurück. In dieser Sekunde sah alles nach einem notwendigen dritten Match in dieser Serie aus…
Dominik Mysterio bleibt WWE-Intercontinental-Champion
Das fünfte Match auf der Card hatte sich durch eine Konfrontation beim
„Worlds Collide“-Event entwickelt, das kurz vor dem WWE-PLE im benachbarten Kia Forum stattfand.
Dominik Mysterio legte sich dort lautstark mit den Técnicos der neuen WWE-Partner-Promotion AAA an: Octagon jr. nahm das persönlich und konfrontierte Mysterio. Die Folge: ein wilder Brawl entbrannte – und „Dirty“ Dom bot kurzerhand dieses Match um seinen Titel an.
In seinem zweiten Einsatz an diesem Samstag schlug sich Octagon jr. wacker und zeigte einige seiner waghalsigen Flugaktionen. Doch das Einwirken von Liv Morgan machte den Unterschied.
Morgan lenkte den Luchador ab, Octagon krachte auf die Ringseile und wurde nach einem 619 und dem Frog Splash vom amtierenden WWE-Intercontinental-Champion gepinnt – der Sieg für „Dirty“ Dominik Mysterio.
Den nächsten WWE-Premium-Live-Event gibt es noch in diesem Monat: „Night of Champions“ mit den Finalentscheidungen im „King and Queen of the Ring“-Turnier findet in drei Wochen (Samstag, 28. Juni 2025) in Riad (Saudi-Arabien) statt.
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