Ein nachdenklicher Ric Flair
Der 76-Jährige erzählt von ihren letzten Gesprächen, von
Hogans gesundheitlichen Problemen und einer Geschichte über Freundschaft und
Großzügigkeit. Vor allem aber gestand Flair: Der Tod seines Freundes lässt ihn auch seine eigene Sterblichkeit bewusst werden.
„Ich glaube, er war einfach müde“, sagte er mit
schwermütiger Stimme. „Elf Rückenoperationen, Hüftprothesen, nun eine
Nackenoperation. Wie viel kann ein Körper aushalten?“
Ihm selbst gehe es derzeit zwar gut. „Ich hatte mit einigen ernsthaften gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Aber ich habe keine Schmerzen oder größere
Beschwerden.“ Umso mehr beschäftigte ihn der Tod seines fünf Jahre jüngeren
Freundes.
„Natürlich macht es mir Angst, dass ich der Nächste sein
könnte“, gab er zu. Erst kürzlich hatte sich die Wrestling-Legende einer
Hautkrebs-Operation unterziehen müssen. Zum Glück sei alles gut verlaufen.
Gute Ratschläge, teure Klage?
In ihren letzten Gesprächen hatte Flair versucht, Hogan vor
einem problematischen Geschäft zu warnen. „Ich habe ihn im letzten Monat
dreimal angerufen. Ich hatte das Gefühl, dass er sich auf etwas eingelassen hat, das
aus geschäftlicher Sicht nicht gut für ihn ist“, enthüllte der 16-fache World-Champion.
„Zum ersten Mal hat er nicht auf meine Warnung gehört. Und
dann kam die 10-Millionen-Dollar-Klage“, fuhr er fort. Und beschrieb Hogan als klugen und erfolgreichen Geschäftsmann, der sich im
Wrestling-Business stets gut behauptet habe. Doch in diesem Fall sei er wohl
jemandem aufgesessen, der es nicht gut mit ihm meinte.
Worauf sich Flairs Warnung bezog: Hogans Name stand im
Zentrum einer Klage wegen Geheimnisverrats. Die Firma Carma warf zwei ehemaligen Managern vor, vertrauliche Geschäftsinfos gestohlen zu haben. Mit dem Ziel,
gemeinsam mit Hulk Hogan und der Marke „Real American Beer“ ein eigenes Bier auf den Markt zu bringen.
Hogan soll sich nach seinem ursprünglichen Deal mit Carma
plötzlich zurückgezogen haben. Angeblich auf Druck seiner neuen
Geschäftspartner.
15.000 Dollar für die Behandlung von Rics Sohn Reid
Jenseits des geschäftlichen Erfolgs zeichnete der 78-Jährige
das Bild von Hogan als Superstar mit enormem Herz, besonders wenn es um kranke
Kinder ging. „Viele Menschen wissen nicht, dass Hogan schon Make-a-Wish gemacht
hat, bevor es überhaupt zu Make-a-Wish wurde“, sagte er.
„Zwei Jahre lang war
ich jeden Abend mit ihm unterwegs. Und jeden Abend hat er sich Zeit für die
Kinder genommen. Er war der Erste – noch vor John Cena –, der sich dafür
eingesetzt hat, dass jedes Make-a-Wish-Kind etwas Besonderes bekam.“
Flair erinnerte sich auch an eine sehr persönliche
Begebenheit, die Hogans Großzügigkeit unterstrich. Sein inzwischen verstorbener
Sohn Reid kämpfte damals gegen die Drogensucht und benötigte teure
Behandlungen. Insgesamt sechs Reha-Aufenthalte à 40.000 Dollar. Die
Versicherung wollte nicht zahlen und so musste Flair die Kosten selbst tragen
In einem verzweifelten Moment wandte sich der „Nature Boy“
an seinen Freund. „Ich ging auf den Flur und sagte: ‚Hulk, ich brauche 15.000
Dollar.‘“ Und er sagte: ‚In zehn Minuten ist das Geld auf deinem Konto.‘“ Und
so kam es auch. Das Geld verlangte der Hulkster nie zurück. „Das ist eine wahre
Geschichte. Er hat nie nach dem Geld gefragt. Selbst als ich es ihm zurückgeben
wollte, sagte er nur: ‚Vergiss es.‘“
Für Ric Flair selbst ist jedenfalls klar: In der Hierarchie stand der Hulkster gemeinsam mit „Stone Cold“ Steve Austin
ganz oben: „Er war der größte Star in der Geschichte des Wrestlings!“
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