In wenigen Tagen wird etwa der Musiker Jelly Roll beim
SummerSlam
in den Ring steigen. Normalerweise laufen solche Kooperationen problemlos ab. Doch
bei Travis Scott wurde jetzt die Reißleine gezogen.
Auftakt in Perth, Chaos im Ring
Nachdem der 34-Jährige eine entscheidende Rolle im Aufbau
und der finalen Entscheidung von WrestleMania gespielt hatte, sollte es
eigentlich weitergehen. Doch daraus wird nun nichts.
Die Probleme begannen bereits früh. Scotts erster Auftritt
bei
Elimination
Chamber im März läutete die seine kurze WWE-Karriere ein. Der US-Star
begleitete The Rock zum Ring und war Teil von John Cenas schockierendem
Heel-Turn. Am Ende sollte er mit einer körperlichen Attacke gegen den betrogenen
Cody Rhodes den Schlusspunkt setzen.
Allerdings schlug der Rapper viel zu kräftig zu und
verletzte den WWE-Champion. Offenbar befand er sich in der richtigen „Form“, um
solch einen Auftritt zu absolvieren. WWE hielt trotzdem an ihm fest.
The Rock macht Ansagen, Booker T soll richten
Mehr noch: Bei Pat McAfee kündigte Dwayne Johnson sogar an,
dass Scott ein Training bei Booker T absolvieren wolle. Ein Match schien nur noch
eine Frage der Zeit zu sein. The Rock selbst sollte als Mentor fungieren und
Scott den Weg in die Wrestling-Welt ebnen.
Dann kam
WrestleMania
– und damit eine der größten Kontroversen in der jüngeren Wrestling-Geschichte.
Ausgerechnet Travis Scott sorgte für die Entscheidung im Main Event. Und ließ
Cody dabei ganz schön deppert aussehen.
Sein Zeitlupen-Eingriff führte letzlich zum Sieg von John
Cena, der damit seinen 17. Weltmeistertitel gewann. Dieses Finish wurde sowohl
vom Publikum im Stadion als auch von den Fans online mit massiver Ablehnung
quittiert.
Und dann? Nichts mehr! Es herrschte absolute Funkstille. The
Rock war verschwunden – und mit ihm der Rapstar. Plante man das große Comeback?
Nahm das Training mehr Zeit in Anspruch als gedacht? Wartete man den passenden
Zeitpunkt ab? Man munkelte von einem Tag-Team-Match bei Money in the Bank
oder beim SummerSlam.
Das Spiel ist aus
Im Mai wurde das erste DLC-Pack für WWE 2k25 veröffentlicht.
Inhalt: Chris Sabin, Alex Shelley, Stephanie Vaquer, Giulia sowie ein geheimer
Promi. Der allerdings überraschend fehlte.
Zunächst hieß es vonseiten des Publishers, dass der
„Celebrity Guest“ nachgereicht werde. Einige Zeit später folgte die Korrektur:
Der Prominente wird vollständig ersetzt, und zwar durch El Grande Americano.
Gewiefte Beobachter hatten bereits damals die richtigen Schlüsse gezogen. Der
geplante Gaststar war niemand Geringerer als Travis Scott.
Die Streichung bedeutete nichts Gutes für dessen Zukunft im
„Sports-Entertainment“.
Inzwischen ist klar: Die Zusammenarbeit zwischen WWE und
Travis Scott ist beendet. Offenbar hat die Wrestling-Promotion selbst die
Reißleine gezogen. Der 34-Jährige dürfte sich nämlich nicht nur bei seinen
beiden TV-Auftritten, sondern auch danach nicht besonders professionell
verhalten haben.
WWE hatte ursprünglich sogar geplant, Scott deutlich stärker
in Cenas Heel-Storyline zu verwenden. Inhaltlich hätte dies Sinn ergeben. Doch aufgrund seiner mangelnden
Professionalität mussten diese Pläne gestrichen werden.
WWE verliert die Geduld
Dave Meltzer vom Wrestling Observer Newsletter sagte
dazu kürzlich: „Er legt sich nicht gerne fest. Er geht nur halb rein und
probiert gleichzeitig andere Projekte aus.“ Trotzdem zögerte man bei WWE lange
mit dem Rauswurf.
Auch, weil Scott eng mit Ari Emanuel verbunden ist. Emanuel
ist CEO von Endeavor und Executive Chairman der TKO Group Holdings, dem Mutterkonzern
von WWE und UFC. Aufgrund dessen genoss der Promi wohl besonderen Schutz. So
lässt sich seine bevorzugte Behandlung bei WWE erklären, die letztlich
jedoch nicht ausreichte.
Drew McIntyre spricht Klartext
Wie tief der Riss inzwischen ist, zeigte auch ein Gespräch
zwischen Drew McIntyre und Logan Paul in dessen Podcast.
Wir
berichteten bereits darüber.
Der Schotte, der sowieso nicht gerade als zurückhaltend
bekannt ist, nahm kein Blatt vor den Mund: „Er macht einen sechsminütigen
Run-in bei WrestleMania und versaut unseren verdammten Main Event. Travis
Scott. Ein Stück Scheiße.“
Andere Kollegen dürften ähnlicher Meinung sein. Und auch ein
Großteil der Fans wird aufatmen. Das Projekt Travis Scott bei WWE war von
Anfang an zum Scheitern verurteilt! Der 34-Jährige brachte eine äußerst
kontroverse Vergangenheit mit in die Partnerschaft und präsentierte sich zu
keinem Zeitpunkt professionell.
Gewalt, Verhaftungen, Ausraster: Scotts Skandale
Bereits in den vergangenen Jahren hatte er immer wieder für
negative Schlagzeilen gesorgt. Den traurigen Höhepunkt bildete das
Astroworld
Festival 2021 in Houston, bei
dem zehn Menschen in einem Gedränge vor der Bühne starben und Hunderte verletzt
wurden.
Scott setzte seine Performance trotz dieser Tragödie fort. Obwohl
Zuschauer ihn zum Stoppen aufforderten und Rettungswagen durch die Menge
fuhren. Netflix widmete der Tragödie sogar eine eigene Dokumentation.
Auch abseits dieser Katastrophe gab es Vorfälle: 2015 wurde
er beim
Lollapalooza-Festival
wegen Störung der öffentlichen Ordnung verhaftet. Grund war, dass er die Fans
dazu aufgefordert hatte, die Bühne zu erklimmen.
2023 soll er in einem New Yorker Nachtclub einen
Tontechniker niedergeschlagen
haben. 2024 folgte eine
Verhaftung
in Miami Beach wegen Störung der öffentlichen Ordnung und Hausfriedensbruch
sowie eine weitere
Festnahme
in Paris nach einer angeblichen Schlägerei mit seinem Bodyguard.
Zumindest bei WWE wird er in naher Zukunft nicht mehr
zuschlagen.
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