WWE-Star Randy Orton über John Cena, Cody Rhodes und die Fans: „Bin gespannt, ob sie mich ausbuhen!“

Der „Apex Predator“ gewährt seltene Einblicke in seine Arbeit bei WWE: Warum ihn das Publikum verunsichert, wie er Cody Rhodes wirklich sieht – und wer sein Nachfolger werden soll.

Diesen Samstag kommt es bei Backlash zu einem brisanten Duell: Randy Orton gegen John Cena – One Last Time. Mit vertauschten Rollen.

„Es ist ungewöhnlich, weil ich dieses Mal der Gute bin. Das war noch nie so. Deshalb weiß ich nicht, was mich erwartet“, erzählte Orton im Gespräch mit dem Billboard-Magazin.

„Ich bin nicht nervös, aber sehr gespannt. Normalerweise weiß ich, wie das Publikum reagiert. Oder zumindest, wie ich es mir wünsche. Und meistens passiert es auch so. Aber dieses Mal? Vielleicht feiern sie John. Vielleicht sch***** sie auf mich und buhen mich aus“.

Ein besonderer Faktor: Orton kämpft in seiner Heimatstadt St. Louis. Ein klassischer Heimvorteil? Fehlanzeige.

„Ich bin nicht der Typ, der bei Spielen der Cardinals herumhängt oder ständig im Trikot der Blues herumläuft. Ich bleibe mit meiner Frau und den Kindern meistens für mich." Umso gespannter sei er auf die Reaktionen der Fans.

Eigentlich sollte Cena die Nachfolge von Kevin Owens antreten. Denn: Für WrestleMania war ursprünglich ein Match gegen den Kanadier geplant. Doch kurz vor der Show wurde klar: Owens fällt wegen Nackenproblemen aus.

„Es war meine 20. WrestleMania, also etwas Besonderes“, blickte Orton zurück. „Wir wollten jemanden, gegen den ich stark aussehe. Und ein [WWE-]Neuling sollte nicht gleich verlieren. Also schlug ich Joe Hendry vor.“

Die Überraschung gelang: „Es war anders als der Rest der Card. Ein echter Überraschungsmoment. Keine stressigen 30 Minuten, sondern einfach nur Spaß. Ich konnte die ganze Woche genießen.“

Ein Gegner, den Orton langfristig auf der Rechnung hat, ist Cody Rhodes. Ein Match zwischen den beiden hat es zwar schon gegeben. Allerdings unter völlig anderen Voraussetzungen. „Früher war ich der Veteran, er der Rookie. Heute wären wir zwei gleichwertige Gegner.“

Zusammen mit Ted DiBiase Jr. bildeten die beiden ab 2008 das Stable Legacy. Eine Gruppierung von „Wrestling-Erben“, angeführt vom „Apex Predator“ höchstpersönlich.

In dieser Zeit wuchsen Orton und Rhodes eng zusammen. Sie reisten gemeinsam und teilten ihre Leidenschaft für das Wrestling-Business.

„Ich bin stolz auf Cody. Er hat sich alles selbst erarbeitet. Nicht wegen seines Namens, sondern weil er das Wrestling wirklich liebt."

Ein großes Match gegen ihn? Mehr als denkbar: „Was ich mit Roman, Brock oder John gemacht habe, war groß. Aber wenn ich diese Geschichte mit Cody erzähle, wird sie alles übertreffen.“

Nach mehr als zwei Jahrzehnten WWE-Erfahrung stellt sich die Frage: Wer könnte in die Fußstapfen von Randy Orton treten? Für ihn selbst kommen zwei Namen infrage.

„Miles Borne von NXT erinnert viele an mich. Aussehen, Mimik, Bewegung. Ich habe ihn im Ring gesehen: [er ist] ein Biest!"

Auch Austin Theory hält „Viper“ für einen möglichen Nachfolger: „Er hat jung angefangen und ist auf dem Weg, erwachsen zu werden. Man sieht, wie er zu sich selbst findet.

Dass Fans und Medien Seth Rollins’ neuen Stable mit Evolution vergleichen, schmeichelt ihm: „Wenn die Leute 20 Jahre später noch darüber reden, was wir damals gemacht haben, bedeutet mir das sehr viel.“

Neben dem Mann selbst ist auch sein Finisher längst zu einem eigenen Phänomen geworden: Der RKO ist nicht nur für Wrestling-Fans ein Begriff. Über Memes und soziale Medien hat er sich in die Popkultur eingebrannt.

„Ich hatte einfach Glück. Richtiges Timing. Und großartige Fans“, sagte Orton. „Die Leute haben Videos produziert. Wie ich Kinder umwerfe oder Bräute am Altar [erwische]. Plötzlich war der Move größer als ich selbst.“

Das schmeichelt ihm. Und hat ihm sogar ein echtes Angebot entlockt: „Wer auch immer diesen Trend gestartet hat: Ich würde demjenigen gerne ein Steak spendieren.“