WWE: Paul Heyman verteidigt Brock Lesnar: „Ihr könnt ihn nicht canceln!“

WWE News
Donnerstag, 07 August 2025 um 16:30
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Paul Heyman spricht über die umstrittene WWE-Rückkehr von Brock Lesnar und fordert einen Emmy für Roman Reigns.
Brock Lesnars überraschendes Comeback beim SummerSlam sorgt für kontroverse Reaktionen in der Wrestling-Szene. Zwar gab es am vergangenen Sonntag im Stadion großen Jubel zu hören. Online wurde die Rückkehr des ehemaligen UFC- und Wrestling-Champions jedoch mit gemischten Reaktionen aufgenommen.
Grund: Lesnar war im vergangenen Jahr in der Klage von Janel Grant gegen Vince McMahon und WWE aufgetaucht. In dieser Klage werden schwere Vorwürfe in Bezug auf sexuelle Nötigung und Menschenhandel erhoben.
Infolgedessen wurden Textnachrichten publik, die Lesnar zumindest moralisch in eine äußerst fragwürdige Position brachten. Dass WWE ihn trotzdem zurück auf die große Bühne holte, verärgerte einen Teil der Fan-Community.

Der Lesnar-Deal: „Ich war nicht beteiligt“

Brock Lesnars langjähriger Wegbegleiter Paul Heyman war nun bei Ariel Helwani zu Gast. Als der Journalist die Kontroverse rund um seinen langjährigen Schützling ansprach, sprang der 59-Jäjhrige für ihn in die Bresche. Und das in der für ihn typischen Art und Weise.
Zunächst stellte er klar, dass er in die Entscheidung gar nicht involviert gewesen sei. „Das ging alles ziemlich schnell. Ein paar Wochen, soweit ich weiß“, offenbarte er. „Ich wurde erst ins Boot geholt, nachdem der Deal bereits abgeschlossen war.“
„Wer damit ein Problem hat: Komm darüber hinweg!“
- Paul Heyman

Heyman machte deutlich, dass Kritik zum Geschäft gehöre, für ihn persönlich aber nicht entscheidend sei. Wichtiger sei das Feedback des Live-Publikums.
„Wenn du am Sonntag im MetLife Stadium gewesen wärst, hättest du verstanden, wie viel diese Rückkehr bedeutet“, sagte er.
„Die Leute sind komplett durchgedreht. Das ist unser zahlendes Publikum. Und sie freuen sich, ihn zu sehen. Ich bin froh, Teil eines Teams zu sein, das ihn präsentiert.“

„Er ist hier – und er bleibt hier“

Mit einer nahezu hanebüchenen Argumentation spannte er im weiteren Verlauf einen weiten Bogen. Er zog dabei religiöse Persönlichkeiten und diverse US-Präsidenten heran, um deutlich zu machen, dass niemand im öffentlichen Leben vor Kritik gefeit sei.
„Egal, was wir tun: Es wird immer Kritiker geben. Nur sehr wenige Menschen schaffen es an die Spitze, ohne Fehler zu machen oder Leichen im Keller zu verstecken“, stellte er klar.
„Offensichtlich wurde die Entscheidung getroffen, Brock Lesnar zurückzubringen. Worauf auch immer sie basierte, ich respektiere sie. Und wer damit ein Problem hat: Komm darüber hinweg. Er ist hier – und er bleibt hier. Ihr könnt ihn nicht canceln!“
Er selbst freue sich darüber, vor allem aufgrund des erwähnten Pops. Hätte das Publikum im Stadion anders reagiert, wäre seine Meinung vielleicht eine andere.

Was wurde aus Travis Scott und The Rock?

Auch das abrupte Verschwinden von Travis Scott aus dem WWE-Programm war Thema. Der Rapper hatte bei Elimination Chamber gemeinsam mit The Rock für den Heel-Turn von John Cena gesorgt. Bei WrestleMania griff er im entscheidenden Moment ein und kostete Cody Rhodes den WWE-Titel. Es sollte sein letzter Auftritt gewesen sein.
Laut Heyman gab es zwar langfristige Pläne für weitere Auftritte. Diese wurden jedoch über Bord geworfen. Warum? Das konnte (oder wollte) er nicht näher ausführen. Auch nicht, ob Travis Scott noch einmal für WWE auftreten werde.
Auf Gerüchte reagierte er ausweichend. Er habe in den Meetings, an denen Scott beteiligt gewesen sei, keinerlei Probleme wahrgenommen. Zwar habe er im Nachgang einiges gehört, doch die Wahrheit kenne er nicht. Schon allein deshalb, weil er Scotts Sicht der Dinge nicht kenne.
Grundsätzlich respektiere er Rapper, denn: „In seinem Privatleben läuft es besser als in meinem.“
Zum Verbleib von Dwayne Johnson äußerte sich das „Orakel“ ebenfalls nur vage. Was genau mit The Rock passiert sei, wisse er nicht. Wenn man genau Bescheid wissen wolle, sollte man ihn selbst oder seinen langjährigen Kreativpartner Brian Gewirtz fragen.

Langfristige Strategieplanung statt Tagesgeschäft

Trotz seiner prominenten TV-Präsenz betonte Heyman seine begrenzte Kreativrolle. Er nehme zwar an langfristigen Planungen teil, sei aber nicht in das tägliche Geschäft involviert.
Sobald es um Konzepte wie WrestleMania, den Royal Rumble oder die Survivor Series gehe, sei er Teil der Meetings. Den wöchentlichen Stress überlasse er jedoch den fest eingebundenen Autoren. Ihnen gebühre dafür großer Respekt.
Ein weiteres Thema, das ihm spürbar unter den Nägeln brannte, waren die Emmy-Awards. Heyman kritisierte, dass WWE trotz der erzählerischen Qualität ihrer Shows systematisch übergangen werde und verwies insbesondere auf die Darstellung von Roman Reigns.

Mangelnde Anerkennung für Roman Reigns?

„Joe Anoaʻi als ‚Tribal Chief‘ Roman Reigns war der spannendste Bösewicht im Fernsehen. Der rücksichtsloseste Charakter, den ich jemals gesehen habe.“
Dass die Emmys solche Leistungen konsequent ignorieren, sei für ihn unverständlich: „Sie sollten sich schämen! Sie betrügen ihr Publikum, wenn sie unsere Arbeit nicht anerkennen.“
Das vollständige Interview mit Paul Heyman findest du hier:
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