Paul Heyman spricht über die umstrittene
WWE-Rückkehr von
Brock Lesnar und fordert einen Emmy für Roman Reigns.
Brock Lesnars überraschendes Comeback beim
SummerSlam
sorgt für kontroverse Reaktionen in der Wrestling-Szene. Zwar gab es am
vergangenen Sonntag im Stadion großen Jubel zu hören. Online wurde die Rückkehr
des ehemaligen UFC- und Wrestling-Champions jedoch mit gemischten Reaktionen
aufgenommen.
Grund: Lesnar war im vergangenen Jahr in der
Klage von Janel Grant gegen Vince McMahon und WWE aufgetaucht. In dieser
Klage werden schwere Vorwürfe in Bezug auf sexuelle Nötigung und Menschenhandel
erhoben.
Infolgedessen wurden Textnachrichten publik, die Lesnar zumindest
moralisch in eine äußerst fragwürdige Position brachten. Dass WWE ihn trotzdem zurück auf die große Bühne holte, verärgerte einen Teil der Fan-Community.
Der Lesnar-Deal: „Ich war nicht beteiligt“
Brock Lesnars langjähriger Wegbegleiter Paul
Heyman war nun
bei Ariel
Helwani zu Gast. Als der Journalist die Kontroverse rund um seinen
langjährigen Schützling ansprach, sprang der 59-Jäjhrige für ihn in die Bresche. Und das in der für ihn typischen Art und Weise.
Zunächst stellte er klar, dass er in die Entscheidung gar
nicht involviert gewesen sei. „Das ging alles ziemlich schnell. Ein paar
Wochen, soweit ich weiß“, offenbarte er. „Ich wurde erst ins Boot geholt,
nachdem der Deal bereits abgeschlossen war.“
„Wer damit ein Problem hat: Komm darüber hinweg!“
- Paul Heyman
Heyman machte deutlich, dass Kritik zum Geschäft gehöre, für
ihn persönlich aber nicht entscheidend sei. Wichtiger sei das Feedback des
Live-Publikums.
„Wenn du am Sonntag im MetLife Stadium gewesen wärst,
hättest du verstanden, wie viel diese Rückkehr bedeutet“,
sagte er.
„Die Leute sind komplett durchgedreht. Das ist unser
zahlendes Publikum. Und sie freuen sich, ihn zu sehen. Ich bin froh, Teil eines
Teams zu sein, das ihn präsentiert.“
„Er ist hier – und er bleibt hier“
Mit einer nahezu hanebüchenen Argumentation spannte er im
weiteren Verlauf einen weiten Bogen. Er zog dabei religiöse Persönlichkeiten und diverse US-Präsidenten heran, um deutlich zu machen, dass niemand im öffentlichen Leben
vor Kritik gefeit sei.
„Egal, was wir tun: Es wird immer Kritiker geben. Nur sehr wenige Menschen schaffen es an die Spitze, ohne Fehler zu machen oder Leichen im Keller zu verstecken“, stellte er klar.
„Offensichtlich wurde die Entscheidung getroffen, Brock
Lesnar zurückzubringen. Worauf auch immer sie basierte, ich respektiere sie.
Und wer damit ein Problem hat: Komm darüber hinweg. Er ist hier – und er bleibt hier. Ihr könnt ihn nicht canceln!“
Er selbst freue sich darüber, vor allem aufgrund des erwähnten Pops. Hätte das Publikum im Stadion anders reagiert, wäre seine Meinung vielleicht eine andere.
Was wurde aus Travis Scott und The Rock?
Auch das abrupte
Verschwinden von Travis Scott aus dem
WWE-Programm war Thema. Der Rapper hatte bei
Elimination Chamber gemeinsam mit
The Rock für den Heel-Turn von John Cena gesorgt. Bei
WrestleMania griff er im
entscheidenden Moment ein und kostete Cody Rhodes den WWE-Titel. Es sollte sein
letzter Auftritt gewesen sein.
Laut Heyman gab es zwar langfristige Pläne für weitere
Auftritte. Diese wurden jedoch über Bord geworfen. Warum? Das konnte
(oder wollte) er nicht näher ausführen. Auch nicht, ob Travis Scott noch einmal
für WWE auftreten werde.
Auf Gerüchte reagierte er ausweichend. Er habe in den Meetings,
an denen Scott beteiligt gewesen sei, keinerlei Probleme wahrgenommen. Zwar
habe er im Nachgang einiges gehört, doch die Wahrheit kenne er nicht. Schon
allein deshalb, weil er Scotts Sicht der Dinge nicht kenne.
Grundsätzlich respektiere er Rapper, denn: „In
seinem Privatleben läuft es besser als in meinem.“
Zum Verbleib von Dwayne Johnson äußerte sich das „Orakel“
ebenfalls nur vage. Was genau mit The Rock passiert sei, wisse er nicht. Wenn
man genau Bescheid wissen wolle, sollte man ihn selbst oder seinen langjährigen
Kreativpartner Brian Gewirtz fragen.
Langfristige Strategieplanung statt Tagesgeschäft
Trotz seiner prominenten TV-Präsenz betonte Heyman seine begrenzte Kreativrolle. Er nehme zwar an
langfristigen Planungen teil, sei aber nicht in das tägliche Geschäft
involviert.
Sobald es um Konzepte wie
WrestleMania, den
Royal
Rumble oder die
Survivor
Series gehe, sei er Teil der Meetings. Den wöchentlichen Stress überlasse
er jedoch den fest eingebundenen Autoren. Ihnen gebühre dafür großer Respekt.
Ein weiteres Thema, das ihm spürbar unter den Nägeln
brannte, waren die Emmy-Awards. Heyman kritisierte, dass WWE trotz der
erzählerischen Qualität ihrer Shows systematisch übergangen werde und verwies
insbesondere auf die Darstellung von Roman Reigns.
Mangelnde Anerkennung für Roman Reigns?
„Joe Anoaʻi
als ‚Tribal Chief‘ Roman Reigns war der spannendste
Bösewicht im Fernsehen. Der rücksichtsloseste
Charakter, den ich jemals gesehen habe.“
Dass die Emmys solche Leistungen konsequent ignorieren, sei
für ihn unverständlich: „Sie sollten sich schämen! Sie betrügen ihr Publikum, wenn
sie unsere Arbeit nicht anerkennen.“
Das vollständige Interview mit Paul Heyman findest du hier:
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