WWE-Legende Bret Hart übt harte Kritik am Wrestling-Stil des Österreichers Gunther. Lob gibt es indes für CM Punk, Rey Mysterio und Roman Reigns
Was hält der ehemalige WWE-Champion vom aktuellen Wrestling?
Offenbar nicht viel. In der
Masked
Man Show kritisierte der „Hitman“ lautstark Gunther und dessen Kampfstil.
Hart selbst galt während seiner aktiven Karriere als einer
der technisch versiertesten und sichersten Wrestler im Business. Einer seiner Spitznamen
lautete: „The Excellence of Execution“. Vielleicht ist er deshalb auch
besonders streng mit seinen Nachfolgern.
Bret Hart über seine Wrestling-Philosophie
Zwar freue er sich, wenn Wrestler im Ring Respekt zollen.
Doch er machte auch klar, wo er für sich die Grenze sieht: „Ich will nicht so
klingen, als würde ich mich ständig selbst loben. Aber gutes Wrestling muss
realistisch wirken.“ Er habe stets versucht, seine Kämpfe so „echt wie möglich“
zu gestalten. Jedoch ohne jemandem wehzutun.
Vor allem Chops waren ihm hierbei immer ein Dorn im Auge.
Sie würden zwar echte Schmerzen verursachen, im Ring aber lahm wirken. Also
genau das Gegenteil von dem, was der Kanadier unter gutem Wrestling versteht.
Warum Chops für ihn keinen Platz im Wrestling haben
„Wer hat jemals einen Kampf mit einem Chop gewonnen? Was für
eine Zeitverschwendung“, stellte er klar. „Ric Flair ist berühmt dafür, die
Chops dorthin gebracht zu haben, wo sie heute sind. Aber ich erinnere mich,
dass mein Vater bei Stampede Wrestling den Wrestlern immer gesagt hat: ‚Niemand
hat jemals einen anderen mit einem Chop besiegt.‘ Und das stimmt.“
Hart untermauerte seine Kritik mit persönlichen Erfahrungen
aus Matches mit dem „Nature Boy“. „Sie machen ein lautes, schallendes Geräusch.
Aber sie tun weh. Wenn du in einem 30-minütigen Match von jemandem wie Ric
Flair 15-mal gechoppt wirst, ist deine ganze Brust am nächsten Tag voller
Blutergüsse. Es schmerzte sogar, auch nur ein Shirt anzuziehen“, erinnerte er
sich.
„Ich habe mich immer gefragt, warum ich nach einem Match mit
Ric Flair solche Schmerzen habe. Weiß Ric Flair nicht, dass das hier eine Show
ist? Soll das echt sein? Ich sollte doch nicht am nächsten Tag mit einer
richtig schmerzenden Brust aufwachen“, lachte er.
Von Ric Flair zu Gunther: Die Kritik bleibt dieselbe
Diese Erlebnisse nutzt Hart heute als Maßstab, um aktuelle
Stars zu bewerten. Dabei landet auch Gunther in seiner Kritik. Der Wiener ist
nicht nur einer der derzeit größten Stars bei WWE, sondern auch der wohl
härteste „Chopper“ aller Zeiten.
Der Kanadier erklärte, er habe keinen Respekt für Wrestler,
die ihren Gegnern absichtlich Schmerzen zufügen würden.
„Chops tun weh und sehen beschissen aus!“
- Bret HartWas „Typen wie dieser Gunther“ im Ring zeigen, sei lediglich
„faules Scheiß-Wrestling“. Dies habe er dem zweifachen World Champion auch ins Gesicht gesagt. „Es ist Bullshit“, legte er nach. Dabei fand er den
Österreicher beim Aufeinandertreffen eigentlich recht freundlich.
„Wenn du jemanden wirklich verletzt, bist du
unprofessionell. Ich habe gegen viele Leute gerungen und nie jemanden
verletzt!“
Neben der deutlichen Kritik an Gunther zeigte sich Hart im Gespräch aber auch versöhnlich. Besonders ins Schwärmen geriet er bei Cody Rhodes, dessen glaubwürdige Punches er lobte.
Außerdem erzählte der „Hitman“ die Entstehungsgeschichte des Sharpshooters und erinnerte sich an sein legendäres Aufeinandertreffen mit dem British Bulldog im Sommer 1992. Das Match wurde kürzlich zum
besten SummerSlam-Match aller Zeiten gekührt.
Lob für CM Punk: "Der beste Wrestler der Welt"
Dass Bret Hart nicht nur kritisieren kann, bewies er auch an anderer Stelle. Im Interview mit
Complex
Sports wurde er gefragt, wer seiner Meinung nach aktuell der beste
Wrestler der Welt sei. Der 68-Jährige betonte, dass er große Stücke auf Rey
Mysterio halte.
„Ich bin seit jeher ein Fan von Rey Mysterio. Ich schaue ihm
auch heute noch gerne zu, besonders jetzt, wo er älter wird“, gab er zu.
Ebenfalls begeistert zeigte er sich von Roman Reigns. Doch keiner der beiden
schaffte es an die Spitze seines persönlichen Rankings. „Wenn ich mich
entscheiden müsste, würde ich CM Punk nennen“, stellte Hart klar.
Umso erfreuter war er wohl, als der „Straight-Edge
Superstar“ am
SummerSlam-Samstag
ausgerechnet Gunther um den World Heavyweight Title bezwang. Wenngleich der „Cash-In“ von Seth
Rollins diese Freude dann schnell wieder gebremst haben dürfte.
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