Bei
No-Contest
Wrestling machte der gechillte Schotte deutlich, warum er sich als
Maßstab für all jene sieht, die trotz WWE-Entlassung Karriere machten.
Drew McIntyre als männliches WWE-Model?
Der Weg des 40-Jährigen war nämlich alles andere als
geradlinig. 2009 debütierte er bei
WWE SmackDown als „The Chosen One“. Ein
kommender Topstar, handverlesen und positioniert von Vince McMahon persönlich.
Dabei hätte sein erstes Gimmick ursprünglich ein anderes
sein sollen. Die „heiße” Idee von John Laurinaitis? Der Runway Man! Ein Model
auf dem Laufsteg, ähnlich wie die Maximum Male Models Jahre später. Oder Rick
Martel zuvor.
„In meinem Kopf sah ich, wie all meine Träume den Bach
runtergingen. Die ganze Arbeit eines Schotten, einfach weg“, erzählte McIntyre.
Zum Glück gab es zuvor noch ein entscheidendes Gespräch mit dem WWE-Boss.
„Ich schwieg, während Johnny es ihm erklärte. Vince sah mir
permanent ins Gesicht. Dann fragte er: ‚Was denkst du?‘ Ich sagte nur:
‚Was immer du willst, ich werde es umsetzen.‘ Aber ich hatte immerzu den
Kopf gesenkt. Ich glaube, ihm war bewusst, dass ich dieses Gimmick nicht
spielen wollte.“
Aus dem Model wurde der Auserwählte. Doch die große Vision
verpuffte schnell. Verletzungen, unglückliche Storylines und das wenig
erfolgreiche Stable 3MB ließen seine Karriere trotz des perfekten Startes ins
Leere laufen.
Die WWE-Entlassung und ein echter Neuanfang
Nach seiner Entlassung im Jahr 2014 begann McIntyre bei
null. Unter seinem echten Namen Drew Galloway kämpfte er sich im wahrsten Sinne
des Wortes durch. Sein Weg führte ihn durch viele Promotions auf der ganzen
Welt. Von TNA über PWG bis nach Deutschland in die wXw.
Mit William Regal blieb er stets in Kontakt. Der Engländer
berichtete Triple H regelmäßig über seine Fortschritte. Als sich 2017 die
Chance zur Rückkehr bot, stand McIntyre eigentlich kurz davor, zu New Japan Pro
Wrestling zu wechseln.
„Ich hatte bereits mit den richtigen Leuten Kontakt
aufgenommen, um ernsthafte Gespräche zu beginnen. Doch Regal sagte: ‚Sprich
erst mit Hunter.‘, erinnerte sich der 40-Jährige. Gesagt, getan! „Bereits nach
einer Minute wusste ich: Es ist Zeit zurückzukommen!"
Er unterschrieb, gewann noch im selben Jahr den NXT-Titel und
etablierte sich nach seinem Aufstieg als feste Größe im Hauptkader.
McIntyres Geschichte als Ansporn für Cody Rhodes und Co.
Heute gilt der zweifache WWE-Champion als Beweis dafür, dass
ein Rückschlag kein Ende sein muss. „WWE sagt den Leuten wirklich: ‚Schaut euch
Drew an. Er hat sich neu erfunden, ist seinen eigenen Weg gegangen und hat
zurückgefunden. Wenn du gut genug bist, hart arbeitest und an dich glaubst,
kannst du das auch schaffen“, offenbarte McIntyre. „Darauf bin ich sehr stolz.“
Viele hätten seinen Weg seitdem erfolgreich kopiert. Unter
anderem sein ehemaliger Tag-Team-Partner und Rivale Cody Rhodes, der 2016 aus
eigenem Abntrieb heraus die Reißleine bei WWE zog. „Ich kenne viele Leute, die
gerade erfolgreich sind, weil sie im Grunde meiner Blaupause folgen.“
Ärger verspüre er dabei aber keinen. Ganz im Gegenteil! „Trotz
allem, was gerade zwischen Cody und mir läuft. Schaut, was er erreicht hat. Er
hat mein Konzept kopiert und es dann – ganz allein – auf ein neues Level gehoben“,
gab er zu.
„[Cody, Matt Cardona und viele weitere Talente] haben gezeigt, was
möglich ist, wenn man Verantwortung übernimmt und sich selbst neu
erschafft!"
Ganz grün sind sich der WWE-Champion und sein Herausforderer
aber nicht. „Ich erkläre Cody immer wieder, dass er genau dort ist, wo ich vor
fünf Jahren war. Ich sage: ‚Du gibst und gibst und gibst!‘ Aber ich war nicht
so gut im Arschkriechen wie Cody Rhodes!”
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