WWE-Legende Kevin Nash wettert gegen Becky Lynch: „Du hast deinen Biss verloren!“

Harte Worte von Kevin Nash: Darum funktioniert die WWE-Story mit Becky Lynch, Seth Rollins, CM Punk und AJ Lee nicht.

Keine Geschichte sorgt derzeit bei WWE für mehr Gesprächsstoff als das Duell der Wrestling-Paare: Seth Rollins und Becky Lynch gegen CM Punk und AJ Lee. Die Rückkehr von Punks Ehefrau sorgte am vergangenen Freitag bei SmackDown für lautstarke Reaktionen. In den sozialen Medien löste sie gar eine Welle der Begeisterung aus.

Doch nicht alle sind von der Storyline begeistert. WWE-Legende Kevin Nash kritisierte in seinem Podcast Kliq This den Aufbau vor dem großen Comeback. Vor allem die Interaktionen zwischen Lynch und dem „Straight-Edge Superstar“ sind ihm ein Dorn im Auge.

Lynch hatte Punk zuletzt nicht nur verbal provoziert, sondern ihn auch mit einer Reihe von Ohrfeigen malträtiert. Für den 66-Jährigen war das zu viel des Guten. Es erinnerte ihn an häusliche Gewalt.

„Mir wurde schon als junger Mann beigebracht, dass man sich nie mit jemandem auseinandersetzt, dem man nicht ins Gesicht schlagen kann. Du kannst keine Frau ins Gesicht schlagen. Also gibt es keinen Grund, dich mit ihr zu streiten.“ Dasselbe gelte für Konflikte mit älteren Menschen.

Der große Mann machte deutlich, wie er in einer solchen Situation reagiert hätte. „Im echten Leben hätte ich versucht, den Ring zu verlassen.“ Er hätte die Hände über den Kopf gelegt, sich mit seinem Körpergewicht an den Seilen hochgezogen und das Seilgeviert hinter sich gelassen.

Die Botschaft wäre so simpel wie verständlich: „Ich bin wegen deines Mannes [Seth] hier. Ich bin nicht hergekommen, um dich zu sehen. Ich bin nicht hergekommen, um mir deinen Mist anzuhören. Und ich muss mir deinen Mist nicht geben. Dein Mann ist ein Stück Scheiße. Das ist mein Punkt. Und jetzt gehe ich.“

Überhaupt scheint der nWo-Mitgründer kein großer Fan des aktuellen Charakters der 38-Jährigen zu sein. Er erinnerte daran, wie Lynch ursprünglich zur absoluten Top-Attraktion wurde.

Der entscheidende Moment ereignete sich im November 2018, kurz vor der Survivor Series. Bei einer wilden Prügelei traf Nia Jax die Irin mit einem harten Schlag ins Gesicht. Lynch erlitt dabei unter anderem eine gebrochene Nase.

„Da war dieses Bild von diesem hübschen rothaarigen Mädchen, zierlich gebaut. Sie reagierte trotzig und steckte [den Schlag] einfach weg. Das war richtig cool!“ Aufbauend auf dieser Szene entwickelte sich die Irin zu einer absoluten Publikumsfavoritin, die sich ihren verdienten Platz auf den Cards sicherte.

„Da war dieses Bild von diesem hübschen, rothaarigen Mädchen, zierlich gebaut. Sie reagierte trotzig und steckte den Schlag einfach weg. Das war richtig cool!” Aufbauend auf dieser Szene entwickelte sich die Irin zum absoluten Publikumsliebling, der sich einen verdienten Platz im Programm sicherte.

Doch diese Zeit sei vorbei, so Nash. Denn der Charakter habe sich fundamental verändert. „Als Mutter verliert man diesen Biss. Man verliert den Hunger“, erklärte er. „Die Person, die diese Rolle spielt, ist nicht mehr dieselbe. Du hast dich im Verlauf deiner Karriere verändert. Du bist nicht mehr ‚The Man‘. Du bist definitiv nicht mehr ‚The Man‘.“

Für teils heftige Reaktionen hatten zuvor die Aussagen der amtierenden Intercontinental-Titelträgerin über Ozzy Osbourne und Birmingham gesorgt. Bei Raw am 25. August hatte Lynch gesagt: „Das einzige Gute, das aus diesem Ort hervorging, ist vor einem Monat gestorben! Aber um fair zu Ozzy Osbourne zu sein: Er war klug genug, nach L. A. zu ziehen. Eine richtige Stadt! Wenn ich in Birmingham leben müsste, würde ich auch sterben.“

Ozzys Tochter Kelly reagierte wutentbrannt und machte sowohl WWE als auch Becky Lynch schwere Vorwürfe. Diese Aufregung hätte man sich laut Nash sparen sollen.

Vergangene Woche meinte er dazu: „Ich verstehe nicht, warum es immer heißt: ‚Jede Art von Publicity ist gute Publicity.‘ Er sehe das anders. „Wenn jemand stirbt und du legst dich mit der Familie an – und die Tochter ist diejenige, die sich äußert –, dann ist das meiner Meinung nach nicht gerade das Bild, das WWE vermitteln sollten.“ Als TKO-Aktionär könne er nicht nachvollziehen, warum man einen solchen Weg wählt.

Es gibt also gleich mehrere Gründe, warum der 66-Jährige derzeit kein Fan von „The Man“ ist. Die Reaktion von Becky und Seth könnte nicht allzu lange auf sich warten lassen.