ECW machte Sabu berühmt - und Sabu ECW
Ausgebildet von seinem Onkel, dem Original Sheik, betrat Sabu (bürgerlich: Terry Brunk) bereits 1985 erstmals den Wrestling-Ring.
Sein Durchbruch folgte jedoch erst Jahre später: Über die japanische Hardcore-Promotion FMW fand Sabu im Herbst 1993 seinen Weg zu Eastern Championship Wrestling – und prägte mit seiner unberechenbaren, bis dahin ungesehenen Herangehensweise entscheidend die Entwicklung der Liga zur späteren Extreme Championship Wrestling.
Tische, Stühle, Stacheldraht. Kompromisslose Aktionen. Sabus Kämpfe waren stets ein Ausbruch aus der gängigen Wrestling-Norm – und seine Arbeit trug maßgeblich dazu bei, dass ein einstiges Underground-Produkt wie ECW weltweit das Interesse jener Fans weckte, die sich mit den glattgebügelten Wrestling-Shows von WWF und WCW Mitte der Neunziger nicht identifizieren konnten.
Bei Sabu wurden Schmerz und Gewalt zu einer Form der Ausdruckskunst. Seine Matches inspirierten eine ganze Generation von Wrestlern, die in den frühen 2000er-Jahren ins Rampenlicht traten.
Doch nur, wer Sabu in seiner Hochphase Mitte der Neunziger direkt miterlebte, konnte wirklich begreifen, wie einmalig und kompromisslos er rüberkam – und welche Bedeutung er als Wegbereiter für das Wrestling-Business hatte.
Seine Duelle mit Taz („Barley Legal 1997“), seinem zeitweisen Tag-Team-Partner Rob Van Dam („Hardcore Haven 1997“) oder die legendäre Stacheldraht-Schlacht mit Terry Funk („Born to Be Wired“ im August 1997) bleiben unvergessen.
Sabu landete später bei TNA und WWE
In den Nullerjahren fand Sabu regelmäßig Beschäftigung bei TNA Wrestling. 2006 verpflichtete ihn sogar
WWE für die verkorkste Neuauflage von ECW.
Trotz des allgemeinen Respekts in der Szene war jedoch auch klar: Sabus Kultstatus allein sicherte nicht seine Wrestling-Rente.
So kehrte Sabu immer wieder in den Ring zurück oder gab Autogramme bei Conventions. Noch vor wenigen Tagen, am WrestleMania-Wochenende in Las Vegas, trat er zu seinem Abschiedsmatch gegen Joey Janela an.
Bis kurz vor Beginn war unklar, ob der „Homicidal, Suicidal, Genocidal, Death–Defying Maniac“ tatsächlich erscheinen würde.
Was die Fans dann erlebten, war ein wilder, chaotischer, unkontrollierter Auftritt – Sabu krachte aus dem Ring, flog in den Stacheldraht und traf mit Manager Bill Alfonso sowie ECW-Kollege The Sandman auf alte Weggefährten.
Ein irgendwie passender Abgang für eine ebenso tragische wie faszinierende Wrestling-Persönlichkeit.
Zu den Hintergründen von Sabus plötzlichem Tod ist derzeit noch nichts bekannt. Er wurde nur 60 Jahre alt.
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