Im
Gespräch
mit Ariel Helwani sprach Raven erstmals offen über die Erkrankung und
seinen aktuellen Gesundheitszustand.
„Ich bin zufrieden, oder besser gesagt: Zufriedener als je
zuvor. Abgesehen von diesem blöden Zittern, das ich vom Parkinson habe. Also,
wenn ihr mich zittern seht, dann wisst ihr, woran es liegt“, stellte er klar.
Trotz der Krankheit zeigt sich der zweifache ECW-Champion
gefasst. Das Zittern habe bisher keine gravierenden Auswirkungen auf sein
Leben. „Ich habe Glück, dass es mich nicht allzu sehr beeinträchtigt. Es wird
nur schlimmer, wenn ich nervös oder wirklich müde bin.“ Zudem leide er an
Schlafstörungen.
Die Folgen einer extremen Wrestling-Karriere?
Wie viele seiner Generation blickt Raven heute
selbstkritisch auf die körperlichen und psychischen Belastungen seiner Laufbahn
zurück. Er führt die Krankheit auch auf die jahrelangen Verletzungen und
Substanzprobleme zurück, die ihn begleiteten. „Irgendwann muss man dem
Spielmann bezahlen. Für all die Drogen, den Alkohol und die Stuhlschläge gegen
den Kopf …“
Scott Levy stand in seiner Karriere für alle großen Ligen im
Ring, darunter WWE, WCW, ECW und TNA. Besonders bei ECW prägte er mit düsteren
Promos und intensiven Storylines das Bild des „Antihelden” in der Ära des
Grunge.
Der Weg dorthin war steinig. Der Wrestler durchlief mehrere
Charakterwandlungen, ehe er sich fand. In den frühen 90ern trat er bei WCW noch
als Scotty Flamingo auf, ein selbstverliebter Surfer-Typ mit grellen Outfits.
Später folgte ein kurzer Abstecher zu WWE, wo er unter dem Namen Johnny Polo
als Manager von Adam Bomb und den Quebecers auftrat.
Wrestling-Erfolge bei WWE, WCW, ECW und TNA
Als Raven feierte er seine größten Erfolge: Mehrfach war er
ECW-Champion, zudem WCW United States und NWA-Champion. Auch bei WWE konnte er
bleibende Spuren hinterlassen. Satte 26 Mal sicherte er sich den Hardcore-Titel
beim Marktführer im Sports-Entertainment.
Das Gimmick beruhte auf wahren Begebenheiten. „Das Gimmick
bin ich. Es entspringt meinem inneren Gepäck, meinen Widersprüchen und meiner
gequälten, poetischen Seele, wenn man so will“, erklärte er. „Es handelt sich
um eine übersteigerte Version meiner selbst, vervielfacht um das Hundertfache.
Das Problem dabei war allerdings, dass das Leben begann, die Kunst zu
imitieren.“
Reue und Akzeptanz
Auf die Frage nach Bedauern in seinem Leben antwortete Raven
ehrlich. „Es gibt etliche Dinge, die ich bereue. Wer das Gegenteil behauptet,
erzählt nur Mist. Es gibt so vieles, das ich anders gemacht hätte. Aber so war
es eben nicht.“
Doch trotz dieser Reue hat der ehemalige Champion Frieden
mit seiner Vergangenheit geschlossen: „[Diese Dinge] haben mich zu dem gemacht,
der ich heute bin. Und ich bin zufrieden mit mir!“ Der ehemalige WWE-Star betont,
dass ihm innere Zufriedenheit am Lebensende wichtiger sei als vergängliches
Glück in früheren Jahren.
Wrestling verfolge er inzwischen übrigens nicht mehr.
Stattdessen widmet er seine Zeit den Mixed Martial Arts.
Hier findest du das gesamte Interview mit Raven:
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