Die „We Want Kross“-Rufe waren schnell verstummt. Trotzdem
fragen sich einige Fans, ob das Hin und Her im September nur gespielt war oder
der Wahrheit entsprach. „Ist das alles nur ein großer Work? Ist das ein
ausgeklügeltes Spiel, bei dem ich zurückkomme und sage: ‚Überraschung?‘“,
stellt Kross in der Doku die obligatorische Frage.
WWE: 24-Stunden-Ultimatum ohne Verhandlungsbasis
Und liefert die überraschende Antwort gleich selbst: „In
gewisser Weise ja. Ja, es war alles ein einziger großer Work. Das Schlimmste
daran ist jedoch, dass es nicht der Work war, den alle erwartet haben. Denn ich
war derjenige, der geworkt wurde!“
Der Begriff „Work” bezieht sich dabei auf die
Vertragsverhandlungen selbst. Aus Kross' Sicht habe WWE selbst die Fäden
gezogen und die Gespräche nie wirklich ernst genommen.
Zwar gab es kurz vor dem Vertragsende ein neues Angebot.
Doch die Umstände waren ungewöhnlich. Der Wrestler wollte Zahlen sehen. Zentral
war für ihn die Frage: Auf welcher Grundlage wurde die angebotene Gage
berechnet? Eine Antwort erhielt er nicht. Stattdessen gab es ein Ultimatum: Du
hast 24 Stunden Zeit, um den neuen Vertrag zu unterschreiben! Was er
bekanntlich nicht tat.
Karrion Kross: „Meine Geschichte ist nicht irrelevant!“
In seiner Dokumentation nutzt der 40-Jährige die Metapher
aus Herman Melvilles „Moby Dick“, um seine WWE-Zeit zu beschreiben. Er selbst
sieht sich in der Rolle des Ahab. Also
als den Walfänger, der seinem Traum folgt.
In diesem Zusammenhang enthüllte er, dass ein zentraler
Streitpunkt in den Verhandlungen mit WWE sein Buch betraf. „Life is Fighting“
erschien just zu dem Zeitpunkt, als die neuen Gespräche anstanden. Obwohl WWE
selbst am Gewinn beteiligt war, betrachtete sie das Buch als irrelevant für die
Vertragsverhandlungen.
Kross erklärte, dass diese Haltung für ihn sinnbildlich
gewesen sei. „Die Personalabteilung teilte Ahab [Kross] mit, dass der Verkauf
seines Buches – an dem sie beteiligt sind und mit dem sie Gewinn machen – für
die Verhandlungen über seinen Wert unerheblich sei“, zog er einen Vergleich.
„Es handelt sich um ein Buch, das von einem verdammten Kind
handelt, das am Hafen steht und zusieht, wie sie die Wale zurückbringen. Das
aufwächst, aufs Meer hinausfährt und selbst Walfänger wird. Das ist alles, was
er sein ganzes verdammtes Leben lang tun wollte“, so der ehemalige WWE-Star.
„Wenn man diesem Jungen sagt, dass seine Geschichte keine Rolle spielt, und ihm dann auch noch das Geld wegnimmt, gibt es keinen Deal abzuschließen und nichts zu vereinbaren!“ Dies soll nur eine von vielen Warnungen gewesen sein, die er im Nachhinein erkannte.
Das Leben nach der WWE-Karriere
Der 40-Jährige fasste seine Haltung unmissverständlich
zusammen: „Geld ist verdammt wertlos, wenn es nicht mit Prinzipien verbunden
ist. Ahab dachte: ‚Ich verdiene lieber weniger Geld und bewahre meine
Prinzipien, als zu akzeptieren, dass nichts, was ich in den letzten drei Jahren
getan habe, von Bedeutung ist. Und dass nichts, was ich in den nächsten drei
oder fünf Jahren tun werde, ebenfalls von Bedeutung sein wird.' Meine
Geschichte, meine Lebensgeschichte, ist nicht irrelevant.“
Letztendlich lief der bestehende Vertrag aus und Karrion
Kross war erneut ein Free Agent. Ebenso wie seine Frau Scarlett. In der rund
90-minütigen Doku lässt er seine Fans an seinen jüngsten Erfahrungen im
Independent-Bereich teilhaben. Inklusive vieler Bilder aus dem
Backstage-Bereich. Du kannst sie dir hier anschauen:
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