Das AEW-Highlight der Woche war ohne Frage für Collision angesetzt: Adam Cole und MJF, die Meister der Double-Clothesline, im Match um die Tag-Team-Titel gegen FTR.
Die Ankündigung beflügelte die Ticket-Verkäufe für die Show im XL Center: Knapp 5.000 Fans kamen. Zuletzt konnten noch etliche Karten verkauft werden.
(1) Andrade El Idolo bes. Buddy Matthews in einem Leiter-Match
Bereits in der Collision-Debüt-Ausgabe hatten beide Männer in einem Einzel-Match alles gegeben. Und auch hier lieferten sich Andrade und Matthews ein hartes Gefecht um El Idolos Maske, die über dem Ring montiert worden war.
Andrade überzeugte frühzeitig mit einem Moonsault von einer Leiter außerhalb des Rings.
Buddy hatte später Probleme mit seiner Schulter, die er sich in einer Werbepause prompt vom AEW-Arzt einrenken ließ.
Es gab mehrere harte Treffer mit den Leitern. Andrade kassierte etwa einen DDT auf eine Leiter. Später gab es auf einer Leiter-Konstruktion eine Sunset-Flip Powerbomb, die Matthews einsteckte und durch die Luft gewirbelt wurde.
In der Schlussphase wurde Andrade an einen Ringpfosten gekettet, so dass der Weg nun für Matthews frei schien, die Maske an sich zu reißen. Doch es kam zu chaotischen Szenen, als Andrade einen Stuhl einsetzen konnte und schließlich den Schlüssel an sich riss.
Das Resultat: Matthews wurde plötzlich selbst mit den Handschellen an den Ringpfosten angekettet. Mit einem Bolzenschneider konnte er sich allerdings aus der misslichen Lage befreien.
Jetzt verlagerte sich der Fight auf eine Leiter im Ring. Andrade konnte Matthews abwehren. So versuchte dann Julia Hart den Ausgang zu beeinflussen. Doch Andrade warf Hart kurzerhand von der Leiter. Sie fiel Matthews im Ring in die Arme, beide krachten durch einen Tisch.
Nun war der Weg für Andrade frei, die Maske abzumontieren und sich seinen persönlichen Eigentum zurückzuholen.
*** Miro wollte im Backstage-Bereich ein Interview geben, wurde aber plötzlich von Aaron Solo (QTV) angegriffen. Dieser Angriff ging für Solo nach hinten los. Er wurde von Miro zerlegt und mit mehreren Stuhlschlägen bearbeitet.
(2) Darby Allin bes. Minoru Suzuki per Einroller
Darby Allin kam zu einer Quasi-Open-Challenge in den Ring. Er wollte ein Match bestreiten und freute sich auf irgendeinen Gegner.
Die Überraschung: Es war Minoru Suzuki von New Japan Pro-Wrestling.
Darby war Suzuki zuletzt wiederholt begegnet. Beide Männer hatten es bereits bei „Forbidden Door“ und vor wenigen Tagen im „Royal Rampage“-Match miteinander zu tun gehabt.
An dieser Stelle gab es nun ein sehr munteres Match mit zwei eigentlich sehr unterschiedlichen Wrestlern, die auf ihre Art dann aber im Ring doch gut zusammenpassten.
Allin machte in der frühen Phase direkt einmal mit einem Suicide Dive in Höchstgeschwindigkeit auf sich aufmerksam.
Später gelang ihm ein Near-Fall mit dem Code Red. Allin flog mit dem Coffin Splash gegen Suzuki in die Ringecke, aber Darby landete geradewegs in Minorus Chokehold.
Darby überlebte die Aktion und konnte auch den Gotch-Style-Piledriver verhindern.
Jetzt wollte Darby sein Glück mit dem Coffin Drop versuchen. Suzuki fing Allin jedoch ab und nahm ihn in den Rear-Naked Choke. Das Ende für Darby? Nein, denn er konnte Suzuki - noch im Choke feststeckend - nach hinten einrollen und zu einem raschen Pinfall zum 1…2…3 am Ringboden halten.
Darby hatte einen glücklichen Sieg errungen, den der aufgebrachte Suzuki erst einmal realisieren musste.
Schlechte Nachrichten gab es nach dem Sieg für Darby Allin. TNT-Titelhalter Christian Cage meldete sich mit TNT-Champion Luchasaurus auf der Leinwand.
Christian meinte, Allin habe derzeit zu viele Baustellen - vor allem die Probleme mit Swerve Strickland und seinem früheren Freund AR Fox (bei Dynamite).
Aber mit Christian habe der TNT-Titel wieder ungeahntes Prestige erhalten. Deshalb sei Darby derzeit nicht würdig, um den Gürtel anzutreten.
Dabei hat Allin durch den Sieg bei „Royal Rampage“ aber eigentlich das Titel-Match gegen Luchasaurus bei „All Out“ Anfang September sicher. Vorab wird Darby also noch seinen Konflikt mit der Mogul Embassy klären müssen.
*** Toni Storm bezeichnete Hikaru Shida in einem Einspieler als „dumme Kuh“. Nachdem Shida am Freitag bei Rampage ein Match gegen Nyla Rose gewinnen konnte, wird die frühere AEW-Women’s-Champion am Mittwoch auf Storms Titel herausfordern. Toni: „Du warst der Champion während der Pandemie. Und genauso wie die Pandemie sind wir sehr froh, dass deine Zeit als Champion längst hinter uns liegt!“ Hikaru werde ihren Kendo-Stock als Krücke nutzen müssen, wenn Storm mit ihr fertig sei.
(3) Samoa Joe bes. Gravity mit dem Muscle Buster
Samoa Joe hat Gravity binnen kürzester Zeit gezeigt, was Schwerkraft bedeutet.
Die flotten Aktionen des Luchadors verpufften gegen Joe. Gravity krachte mit einer Highflying-Aktion ins Leere und wurde kurz darauf zum Musclebuster aufgeladen und abgefertigt.
CM Punk brachte seinen ominösen roten Beutel zum Interview mit Tony Schiavone in den Ring.
Punk sprach über Wembley und wollte wissen: „Bin ich der Erste hier, der das tut?“ Auf die Frage, ob er in Wembley in den Ring steigen werde, ließ Punk die Antwort offen. „Vielleicht wissen wir zum Ende des Abends mehr!“
Dann enthüllte er den Inhalt des Beutels: Darin befand sich ein AEW-World-Title. Punk meinte, er habe es verdient, die Championship zu tragen. Denn nach seinem Sieg über Jon Moxley im vergangenen September habe er den Titel nie verloren: „Ich bin der Real World's Champion!“
Punk legte den Gürtel in den Ring und markierte ihn mit seinem Symbol, dem „X“.
Einen Einwand gab es an dieser Stelle von Ricky Starks. Punk meinte nämlich, niemand habe ihn um seinen Titel besiegen können. Doch Ricky teilte dem Real World’s Champion mit: „Ich bin habe dich jetzt schon zwei Mal geschlagen! Ich bin das Gesicht von Collision!“
Starks wollte deshalb gegen Punk um seinen Weltmeistergürtel antreten. Punk ging darauf ein, ließ allerdings einen Special-Guest-Referee aus seiner eigenen Vergangenheit ausrufen: Ricky „The Dragon“ Steamboat.
(Zwischen Punk und dem Drachen spielte sich in den Anfangsjahren bei ROH eine Geschichte ab, dies liegt allerdings auch schon bald wieder 20 Jahre zurück.)
Bereits für die nächste Woche wurde das Match mit Punk und Starks ausgerufen - das läuft dann Head-to-Head mit dem WWE SummerSlam.
*** Mit einem Video über Adam Cole und MJF wurde der anstehende Main Event gegen FTR weiter aufgebaut.
(4) Bullet Club Gold (Austin Gunn, Colten Gunn, Juice Robinson) bes. El Hijo del Vikingo, Action Andretti, Darius Martin; Darius kassierte den 3:10 to Yuma zur Entscheidung
Für den aufregendsten Moment im Match sorgte der Sohn des Wikingers. Er erhielt Starthilfe aus den Ringseilen von seinen Tag-Team-Partnern und flog über den Turnbuckle nach draußen auf die drei Gegner.
Die motivierte Offensive der Bullet-Club-Gold-Gegner wurde jedoch bald im Keim erstickt. Die Gunns übernahmen in der Schlussphase die Kontrolle, bis der 3:10 To Yuma gegen Darius Martin zur Entscheidung gelang.
Gefeiert wurde der Bullet-Club-Gold-Sieg im Anschluss gemeinsam mit Jay White. Weil White aber nicht selbst anwesend war, brachte Juice Robinson von seinem Kumpel einen Pappaufsteller mit in den Ring.
(5) Mercedes Martinez bes. Kiera Hogan durch Aufgabe mit dem Brass City Stretch
Mercedes Martinez, die zuletzt nur am Rande und äußerst sporadisch bei AEW eingesetzt worden war, erhielt an dieser Stelle einen Push.
Sie holte einen letztlich dominanten Sieg gegen Kiera Hogan, die erst einen Saito Suplex kassierte und dann mit einem Running Forearm zu Fall gebracht wurde. Anschließend setzte Martinez ihren Submission-Finisher an, den sie Brass City Stretch nennt.
Weil Martinez nach der Aufgabe ihrer Gegnerin den Griff nicht gleich losließ, kam TBS-Champion Kris Statlander in die Halle gelaufen. Statlander kümmerte sich um Hogan. Sie bekam dann aber nicht mit, wie Martinez in den Ring zurückkehrte. Mercedes nahm sich den am Boden liegenden TBS-Champion-Titel und schlug Statlander mit ihrem eigenen Gürtel nieder.
Das rief Willow Nightingale auf den Plan, die Martinez vertreiben konnte.
Ganz offensichtlich wurde an dieser Stelle ein zukünftiges Titel-Match zwischen Statlander und Martinez eingeläutet.
(6) AEW-World-Tag-Team-Champions FTR (Dax Harwood & Cash Wheeler bes. MJF & Adam Cole; Harwood pinnte MJF per Einroller
Im Main Event von AEW Collision war das Publikum zwiegespalten. Ein Teil rief nach der „Shatter Machine“, ein anderer Teil der Fans wollte die „Double Clothesline“ sehen.
Vor einer möglichen Shatter Machine brachten FTR erst einmal den Powerplex zum Near-Fall gegen Adam Cole durch.
MJF konnte jetzt eingewechselt werden. Er trat Dax Harwood gegenüber. Nachdem gerade zwischen diesen beiden Männern einige böse Worte gefallen waren, freuten sich die Fans nun auf das Duell.
MJF kam in die Position, einen Tritt zwischen Harwoods Beine zu platzieren. Cash Wheeler kam in den Ring, um eine mögliche Entscheidung zu verhindern.
Wheeler wich bei Adam Coles Versuch zum Boom-Kniestoß aus. Jetzt sollte die Shatter Machine gegen Cole folgen. Doch MJF stieß seinen Partner zur Seite und bewahrte ihn vor der Aktion.
FTR wollten jetzt die Shatter Machine gegen MJF durchziehen. Aber Friedman landete auf den Beinen und stieß Wheeler zum Heatseeker DDT in die Seile.
Die Aktion ging nicht durch, weil Harwood den AEW-Champion von hinten packte und ihn zum 1…2…3 einrollte.
Adam Cole schüttelte die Hände der Sieger, während MJF enttäuscht in der Ringecke saß.
„Ich hab’s vermasselt“, rief Friedman in der Ecke sitzend. „WIR haben’s vermasselt“, korrigierte ihn Cole.
Cole holte den AEW-World-Title in den Ring und übergab ihn an MJF. „Es gibt nichts, wofür du dich schämen musst. Du bist der World-Champion“, meinte Cole zum weiterhin enttäuschten Friedman.
Adam lief in die gegenüberliegende Ringecke. Und MJF dachte darüber nach, Cole jetzt mit seinem Gürtel niederzuschlagen.
Cole antizipierte bereits, was hinter seinem Rücken los war. „Tu, was du tun musst“, meinte Adam.
Doch als er sich rumdrehte, hatte Friedman den Gürtel bereits zu Boden gelegt.
Stattdessen gab es eine große Umarmung zwischen Cole und MJF.
Trotz der Niederlage bleiben „Better Than You Bay Bay“ Freunde. Ein Happy End!
2. August – AEW Dynamite aus Tampa, Florida:
5. August – AEW Collision aus Greenville, South Carolina:
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