Auch über drei Jahre nach seinem Rücktritt vermisst der legendäre Undertaker (Mark Calaway) den WWE-Ring.
In der neuesten Ausgabe seines Podcasts ("Six Feet Under with Mark Calaway", kostenpflichtig) hat der 58-Jährige Einblicke in die Seele eines Wrestling-Rentners gewährt.
Seine erstaunlichste Aussage: Comeback-Gedanken kreisen in manchen Momenten immer noch durch den Kopf des Mannes, der den Undertaker für 30 Jahre verkörpert hat. Zuletzt hatte er nach einer Australien-Reise im Februar mit seiner Frau Michelle McCool darüber gesprochen.
Calaway über seinen Ringkampf-Ruhestand: „Es ist immer noch hart für mich. Ich bin immer noch dabei, damit fertig zu werden. Und vielleicht - oder auch nicht - habe ich meiner Frau vor kurzem gesagt, dass ich ein Comeback machen werde. Zum Glück habe ich mir das aber wohl ausgeredet.“
Als der heutige WWE-Hall-of-Famer im Pandemiejahr 2020 die Wrestling-Stiefel endgültig an den Nagel hing, habe er tief im Inneren gewusst, dass der Zeitpunkt für einen neuen Lebensabschnitt gekommen wäre. Und dennoch sei er dafür nicht bereit gewesen.
„Ich wusste einfach, dass mein Körper nicht das leisten konnte, was mein Geist und mein Herz den Fans geben wollten. Es war also ziemlich schwierig“, reflektiert der siebenfache World-Champion.
„Man muss bedenken, dass ich mehr als die Hälfte meines Lebens im Ring gestanden habe. Und dann ist es nicht mehr da. Das hinterlässt eine große Leere in dir. Denn du versuchst, diese Leere zu füllen, die eine Leidenschaft war. Dann versuchst du herauszufinden, was die nächste Leidenschaft ist und woran du dich nun festbeißen willst. Es kann alledings sein, dass es nichts gibt, was diese Leere jemals wieder füllen wird.“
Bis zum heutigen Tag gäbe es deshalb eine Stimme in ihm, die Calaway dazu bewegen wolle, es doch noch einmal im Ring zu versuchen: „Ich hoffe, das Gefühl geht irgendwann weg. Aber bis heute ist es noch da.“
Trotz dieser persönlichen Einblicke muss in der Gerüchteküche nun nicht die Temperatur hochgedreht werden. Das Dementi zu den Gedankenspielen fügte Calaway nämlich gleich hinzu.
„Nein, es wird kein ‚One More Match‘ geben. Es war einfach so, dass ich gerade aus Australien kam. Ich war müde und wusste, dass für mich einige Dinge anstehen. In dem Moment fühlte ich mich einfach wohl dabei, es auszusprechen. Doch erwartet es nicht. Es gibt kein ‚One More Match‘. Damit fangen wir gar nicht erst an.“
Den letzten direkten Kontakt mit dem kämpfenden Undertaker hatten die Fans in seiner Heimat vor bald fünf Jahren: Bei „Extreme Rules“ am 14. Juli 2019 gewannen der Deadman und Roman Reigns im Team gegen Drew McIntyre und Shane McMahon.
Eigentlich hätte es nach einem Kurzauftritt in einem Gauntlet-Match in Saudi-Arabien dann ein weiteres Match vor den US-Fans geben sollen. Doch COVID-19 machte im März 2020 einen Strich durch die Pläne. Und Undertaker vs. AJ Styles bei WrestleMania 36 wurde stattdessen zu einem Boneyard-Match. Ohne Zuschauer, dafür auf einem Friedhof.
Ein letztes bewusstes Match in den USA hat Calaway danach tatsächlich nicht mehr bestritten. Doch solange er selbst noch hin und wieder Gedanken daran verschwendet, werden es seine Fans gewiss auch tun.