In den Neunzigern war Power-Wrestling bei den großen Tour von WWE (WWF) und WCW hautnah mit dabei. Wir veröffentlichen Original-Erlebnis-Berichte aus dieser Zeit. Im vierten Teil geht’s in den Herbst 1993.
In dieser Serie (Teil 1 - Teil 2 - Teil 3) präsentieren wir einige Classic-Artikel, die vor dem offiziellen Start von Power-Wrestling in einem gleichnamigen Fanclub-Heft erschienen sind. Weil sich diese Beiträge von früher großer Beliebtheit erfreuen, haben wir uns dieses Mal die „WFA Power-Wrestling 5/1993“ vorgenommen. Darin hat Wolfgang Stach seine Erlebnisse auf Tour mit der damaligen WWF (WWE) und der WCW geschildert; World Championship Wrestling kam damals sogar zum ersten Mal nach Deutschland.
WWE gab es am 11. Oktober 1993 live in der Hamburger Sporthalle, am 12.10. in Bielefeld (Seidenstickerhalle) sowie am 13.10. in Stuttgart (Schleyerhalle). Damit ihr einen Eindruck habt, was zu dieser Zeit geboten wurde, hier in Kurzform die Ergebnisse aus Hamburg: 1-2-3 Kid bes. Doink the Clown; IC-Champion Razor Ramon bes. IRS durch Count-Out; Bob Backlund bes. Papa Shango; The Headshrinkers bes. The Smoking Gunns; Mr. Perfect bes. Diesel durch Disqualifikation; The Undertaker bes. Adam Bomb in einem Casket-Match; Lex Luger bes. Ludvig Borga. Und damit zu Wolfgangs persönlichen Erlebnissen von dieser Tour:
Am 11. und 12. Oktober hieß es in Hamburg und Bielefeld ein Wiedersehen mit den WWFlern zu feiern (und natürlich ein paar neugewonnene Freunde rund ums Wrestling wiederzusehen). Ehrlich gesagt hatte ich etwas Bammel vor dieser Tour, da es nach meinem Interview mit Mr. Perfect im Sommer hierüber etwas Krach mit einem von der WWF gegeben hatte und Curt Hennig angeblich sauer gewesen sein soll (was mir Owen, der ihn darauf ansprach, zwar dementierte, aber man weiß ja nie).
Im Hamburger Hotel angekommen, lief mir dann Mr. Perfect wenig später auch prompt über den Weg, grüßte mich freundlich und fragte mich, ob denn mittlerweile wieder alles okay sei. Er verstehe den Trubel nicht „and of course we are still friends“. Curt war während des vorangegangenen Israel-Trips übrigens kurzfristig in die USA zurückgeflogen, da es seinem Vater gesundheitlich sehr schlecht ging (er hatte ein Blutgerinnsel, und es bestand akute Lebensgefahr). Nachdem aber die Ärzte alles wieder hinkriegten, flog er zurück nach Deutschland. The Show Must Go On.
Razor Ramon alias Scott Hall war gegenüber seinen CWA-Zeiten kaum noch wiederzuerkennen. Jedenfalls kam ich schnell mit ihm ins Gespräch; schließlich wollte er die letzten Neuheiten aus der CWA wissen.
Ein überaus herzliches Wiedersehen wurde mit Sammy (Samu von den Headshrinkers; seine Mutter ist übrigens Deutsche, vielleicht erklären sich auch so seine richtigen Vornamen „Samuel Fred“) gefeiert, obwohl er stinksauer war (weil er tags zuvor eine Minute zu spät zum Bus erschienen war, musste er 500 US-Dollar Strafe zahlen; so hart sind die Sitten in der WWF).
Zudem ging an diesem Montag aber auch wirklich alles schief. Zuerst stand das Flugzeug in Lissabon schon abgefertigt auf der Startbahn, als die WWFler, deren Bus im Stau steckengeblieben war, ankamen. Nach einigen nachdrücklichen Worten durften sie dann aber doch noch einsteigen, kamen aber natürlich zwei Stunden zu spät in Hamburg an. Auf dem Weg zur Halle hatte dann der Bus eine Panne, und alle „durften“ im Taxi weiterfahren. Zurück von der Halle zum Hotel hatte der Bus die nächste Panne, und wieder „durfte“ auf die Taxen gewartet werden (dass der Fahrer dann am nächsten Tag in Bielefeld eine ganze Stunde statt der sonst üblichen fünf bis zehn Minuten vom Hotel zur Halle brauchte, soll nur am Rande erwähnt werden.) Abends im Hamburger Hotel trudelten dann alle mehr oder weniger genervt in der Bar ein, woraufhin Sammy einige Kartenzauberkunststücke von sich gab (er ist hierin sehr gut).
Am nächsten Tag im Bielefelder Hotel gab ich dann im Restaurant Razor Ramon die Telefonnummer von Big Otto Wanz, als plötzlich Diesels Stimme arrogant vom Nebentisch her tönte: „Who’s that guy?“ Die Wrestler haben es verständlicherweise nicht so gern, wenn Fans sie beim Essen stören. Als er dann hörte, wer ich bin und worum es ging, beruhigte er sich aber wieder merklich. Mit dem Erfolg, dass ich abends als Einziger ein Foto von ihm und Maria (die mich diesmal mit Karin auf der Tour begleitete) „schießen“ durfte.
Die Hotelbar war, obwohl ab einer bestimmten Zeit nur Hotelgäste das Hotel betreten durften, knüppelvoll, darunter auch einige „Damen“, die dieses Wort selbst bei allergroßzügigster Auslegung nicht für sich beanspruchen dürfen (es war zum Teil äußert peinlich anzusehen und genau dieses Leute sind es auch, die dem wirklichen Fan es fast unmöglich machen, in Kontakt mit „seinem“ Star zu kommen, da alle über einen Kamm geschert werden; die Wrestler haben hierfür auch einen bestimmten Ausdruck).
Perfect wollte nun endlich auch mal unser Heft sehen und „protestierte“ energisch, dass er weder auf einem Cover noch auf einer Sammelkarte zu sehen war (was bald nachgeholt wird). Insgesamt zeigte er sich aber von dem Heft begeistert (zum Hinweis: nicht ich, sondern jemand anderes hatte ihm verschiedenes übersetzt). Wir sollten es nur zusätzlich noch in Englisch herausbringen, war sein Kommentar.
Während Curt sich das Heft übersetzen ließ, kam ich mit 1-2-3 Kid ins Gespräch, der schnell mitgekriegt hatte, dass die WFA eng mit der CWA zusammenarbeitet (Lex Luger war eifriger Zuhörer). Er zeige sich hierüber begeistert, da er in Japan als Lightning Kid mehrfach mit Dave Finlay und Larry Cameron zusammen gekämpft hatte. So wollte er dann auch alles über beide wissen, wie es ihnen heute gehe, ob und welche Titel sie derzeit hätten etc.
Ich erzählte ihm dann auch von unserer Veranstaltung zugunsten der „Aktion Sorgenkind“, über die Schlammschlacht beim Fußballspiel, vom Posing zwischen Larry und Eleonore Urbanski – und er zeigte sich hiervon sehr beeindruckt und bat mich, ihm bei der nächsten Tour im Dezember Bilder von Larry und Dave zu zeigen. Kid hatte in Japan übrigens auch mehrere Kampfsportarten gelernt, wobei er beim Taekwondo am besten war. Im Gegensatz zu seinen Auftritten im Ring kann er sogar lächeln, was er dann bei unserem Gespräch auch ausgiebig tat. (Anm.: Nur zwei Monate nach diesem Gespräch, am 13. Dezember, verstarb CWA-Catcher Larry Cameron an einem Herzinfarkt mitten im Ring in Bremen.)
Derweil saß der Undertaker brav bei einem Gläschen Bier und schrieb ebenso brav und geduldig mindestens 50 oder noch mehr Autogramm ein eine dicke Kladde, die ihm ein Mädchen kurzerhand auf seinen Schoß gelegt hatte.
Wie ihr wisst, kann man normalerweise Negatives über irgendwelche Leute in meinen Tour-Berichten nur zwischen den Zeilen herauslesen, da ich den Fans ihre Idole nicht vergraulen möchte. Diesmal müssen aber einige klare Worte erlaubt sein: Und zwar handelt es sich dabei um Billy und Bart Gunn, die „Smoking Gunns“! Nachdem Billy in Hamburg schon einen kleinen Jungen aufs Arroganteste anschnauzte („Get out of my way“), war es in Bielefeld und besonders Stuttgart (wo ich zwar leider nicht hinfahren konnte, man hört aber so einiges) fast unerträglich. Sie benahmen sich zumindest den meisten Leuten gegenüber sehr arrogant, behandelten jemand von den Offiziellen derart schlecht, dass dieser Person dann sogar die Tränen in die Augen traten und benahmen sich auch sonst „wie die Axt im Walde“.
Eine Lanze brechen muss ich dagegen für Sammy. Wer ihn als „Samu“ von den Headshrinkers kennt, muss den Eindruck haben, der Mann ticke nicht richtig. Er ist aber intelligent, eine Seele von Mensch und immer zu einem Spaß aufgelegt. Auch kann man sich blind auf ihn verlassen, wenn man erst einmal seine Sympathie gewonnen hat. Von allen WWFlern, die ich bisher näher kennengelernt habe, ist er mir neben Owen und Bret der beste Freund geworden. Umso herzlicher fiel dann auch der Abschied aus.
Wenn man bedenkt, was ich ursprünglich von ihm dachte und dass erst ein von Butch vertauschter Bacardi-Cola nötig war, um mit ihm ins Gespräch zu kommen, muss ich sagen, dass sich Vorurteile doch sehr oft als falsch herausstellen und man jemanden vor einem Urteil erst kennenlernen soll.
Nach den Erfolgen der WWE kam die WCW Anfang November 1993 erstmals nach Deutschland (1.11. Rüsselsheim, 2.11. Essen, 3.11. München, 5.11. Köln, 6.11. Hamburg, 7.11. Bayreuth). Stellvertretend die Ergebnisse aus Köln: 2 Cold Scorpio & Marcus Alexander Bagwell bes. Brian Pillman & Steve Austin; Johnny B. Badd bes. Maxx Payne; WCW Tag Team Champions The Nasty Boys bes. US-Champion Dustin Rhodes & Ricky Steamboat; Ric Flair bes. WCW International World Champion Rick Rude in einem Non-Title Match; Sting & Davey Boy Smith bes. WCW-Champion Vader & TV-Champion Lord Steven Regal. Nachfolgend Wolfgangs Erlebnisse:
Der ersten Tour der WCW sah ich mit gemischten Gefühlen entgegen: Zum einen freute ich mich darauf, endlich einmal vernünftige Kämpfe einer US-Promotion live zu sehen, zum anderen hatte ich aber etwas Bammel, ob man zu den Jungs genauso gut klar kommt, wie mit denen von der WWF. Um es vorweg zu nehmen: Es war sogar besser.
Besonders gespannt war ich auf Davey Boy. Zwar hatte mir Owen schon viel Positives über ihn erzählt, aber das hieß ja noch lange nicht, dass ich mit ihm ebenfalls klarkomme. Zuerst erkannte ich ihn gar nicht, als er in Essen die Hoteltreppe herunterkam. Binnen weniger Minuten hatte sich dann aber sofort ein prima Verhältnis entwickelt und wurde sofort Tacheles geredet. Und so blieb es auch bei beiden Begegnungen. Der eine vertraute dem anderen und umgekehrt – also erfuhr man mal wieder so etliches Neues und bislang Unbekanntes, darunter sehr viel Interessantes, was sicherlich so nach und nach in die diversen WFA-Artikel einfließen wird.
Mit etwas gemischten Gefühlen übergab ich „seiner Lordschaft“ Sir Steve Regal die Grüße seiner ehemaligen CWA-Kollegen. Gemischt deswegen, weil ich in der CWA so gut wie kein und wenn dann eher ein etwas angespanntes Verhältnis zu ihm hatte. In der WCW entpuppte er sich aber als prima Kumpel, mit dem ich – neben Davey – den intensivsten Kontakt hatte.
Eine Überraschung war Brian Knobbs von den Nasty Boys, mit dem die Begrüßung am herzlichsten ausfiel. Jerry Saggs vertraute mir dann an, dass seine Frau im Februar das zweite Töchterchen erwartet. Brian ist aber irgendwie offener und herzlicher als Jerry.
Gespannt war ich darauf, ob es mir endlich bei der WCW gelingen würde, backstage zu kommen. Die WWF hatte sich ja immer angestellt, als ob in solch einem Falle die Welt untergehen würde (was sie dann aber doch nicht tat, als Owen mich einige Male kurz backstage nahm). Und siehe da, als sich direkt Davey Boy und Brian für mich „verbürgten“, öffneten sich die geheiligten Tore und man fand sich plötzlich mitten in der Hektik und im Chaos und Trubel des Backstage-Bereichs wieder. Das Chaos ist aber nur vordergründig. Es ist erstaunlich, wie sehr doch das eine Rädchen ins andere greift.
Dort wurden dann auch endlich mit Darryl (Maxx Payne) Erinnerungen an die gemeinsame CWA-Zeit ausgetauscht und ihm die neuesten Informationen des deutschen Ringkampfgeschehens gegeben. Sowohl er als auch Regal denken sehr gerne an die Zeit hierzulande zurück und möchten auch gerne wiederkommen.
Brian Pillman entpuppte sich als jemand, an den recht schwer heranzukommen ist. Erst nach Grüßen von Owen (beide sind engstens miteinander befreundet) wurde er aufgelockerter.
2 Cold Scorpio bekam mit, dass die WFA mit der CWA zusammenarbeitet, und schon horchte er mich über seine Wrestling-Freunde Fit Finlay und Hiro Yamamoto aus. Auch er bekundete Interesse mit Marcus Alexander Bagwell für einen Titelkampf nach Deutschland zu kommen. Also, Freunde, Daumen drücken. Er suchte sich seinen Gimmick-Namen übrigens selber aus. Viele Fans in Japan, wo er zu catchen anfing, sagten, seine Bewegungen sähen ja „too cold“ (bei uns würde man wohl „total cool“ sagen) aus. Und so hing er das „2 Cold“ (die Amerikaner kürzen ja gerne mit Zahlen ab, 2 – two – für too oder 4 – four – für for) einfach vor „Scorpio“, und schon war sein Ringkampfname geboren. Ganz begeistert war Jerry Scaggs (so ein richtiger Name) von Owens Sohnemann Oje.
Und in Essen geschah ein Wunder: Ric Flair redete mit mir (und wiederholte dies später in Köln)! Nehmt mein „Wunder“ nicht als Freudenschrei eines Wrestling-verrückten Fans auf, sondern als Überraschungsausruf, da zu WWF-Zeiten alle Versuche kläglich gescheitert waren, mit dem „Nature Boy“ ins Gespräch zu kommen. Da Jerry Saggs ihm aber einfach sagte: „Ric, Wolfgang erzählt dir mal, was so alles auf der letzten WWF-Tour abging (das meiste hatten sie ja ohnehin schon erfahren) und dass Larry Hennig fast gestorben wäre“, war ich auf einmal von zwei neugierigen Ric Flair und Ole Anderson umringt. Ole hatte Larry nur zwei Tage, bevor er ins Krankenhaus eingeliefert wurde, getroffen und war umso geschockter, da Larry ungemein beliebt ist.
Anders als bei der WWF durfte man auch zwar nicht direkt am Ring, so aber doch an der Mattenkante ein Meter entfernt vom Ring fotografieren. Die Ergebnisse werdet ihr in den kommenden Ausgaben sehen.
Wurde man in Essen noch von dem einen oder anderen etwas schief angeguckt, so gehörte man in Köln schon dazu. Auch hierzu wieder ein Danke an Davey, der manche Türen öffnete. Flying Brian jagte einen los, entweder einen Arzt oder Tabletten gegen Rückenschmerzen zu finden (ersteres gelang), Jerry wollte unbedingt einen Kugelschreiber und Brian einfach nur etwas quatschen. Am Nachmittag zuvor hatte es noch geheißen, ein vernünftiges Gym zu finden und Davey Boy im Waschsalon die Bedienung der Waschmaschine zu erklären (was dann aber, da ich auch keine Ahnung habe, wie die Dinger funktionieren, zwei nette Herren übernahmen). Den Trockner anstellen und Daveys Ringzeug zusammenlegen (dieser befand sich nämlich gerade nebenan im Sonnenstudio) konnte ich dann aber gerade noch so selber.
Am interessantesten war aber für mich, dass selbst interne Besprechungen nicht unterbrochen wurden, wenn der Stach mal unbedingt wieder etwas aus dem Büro holen musste. „When Davey says, you’re okay, then you’re okay“, lautete die lakonische Antwort auf meine etwas überraschte diesbezügliche Frage. Etwas, was in der WWF und – ehrlich gesagt – auch in der CWA nicht denkbar wäre. Wer glaubt, die US-Promotions würden ihr Programm „einfach so herunterspulen und nur am schnellen Geld und weniger an den Interessen der Zuschauer interessiert sein, sah sich, zumindest was die WCW anbelangt, getäuscht (zur WWF kann ich nichts sagen; ich gehe aber mal davon aus, dass es genauso ist.)
Ein kleines Backstage-Erlebnis verdeutlicht dies sehr gut: Im Gang von der Treppe zur Bühne und den Umkleidekabinen kam es zu einem heftigen Disput zwischen Ole Anderson und einem Wrestler, weil dieser nach Oles Ansicht nur einen ungenügenden Kampf gezeigt hätte. Ole demonstrierte in recht lautstarken Worten, was dieser Mann seiner Ansicht nach alles falsch gemacht hatte und wies ihn eindringlich darauf hin, dass er erwarte, dass er sich diese Worte für die restlichen Shows in Hamburg und Bayreuth zu Herzen nimmt. „Denk dran, die Zuschauer bezahlen viel Geld und haben das Recht, dafür die bestmögliche Leistung gezeigt zu bekommen.“ Diesen Worten Oles ist nichts hinzuzufügen.
Am lustigsten war es aber dennoch unten an der Treppe zum Bühnenaufgang. Dustin Rhodes (der anscheinend die Stimmungskanone in der WCW ist), und Ricky Steamboat stellten sich natürlich gerade dann in Pose, als ich den Film wechselte, was zu „übelsten Beschimpfungen“ führte, da ich ja kein Foto machen konnte. Zu ihrer Ehrenrettung muss aber gesagt werden, dass sie dann trotz „schlimmsten Beleidigtseins“ sich schließlich doch nochmals erbarmten und den armen Schreiber dieser Zeilen ein Foto machen ließen.
Dustin machte anschließend noch einen Annährungsversuch, was anschließend in einem gemeinsamen Lachanfall von Dustin, Riko (wie Steamboat gerufen wird), Davey und mir endete.
Als nächstes brauchte Davey aus ganz bestimmten Gründen ein Ganzkörperfoto, was dazu führte, dass Bill Dundee (übrigens ein guter Freund von Rip Morgan von der CWA) vor geschlossener Tür (Davey poste vor der Tür zum Bühnenaufgang) stehenbleiben musste.
Schließlich wollte Lord Steve Regal ein Foto von sich und dann eins mit Manager Bill Dundee (es wurden aber ungefähr sechs oder so) und schließlich auf Dundees Wunsch noch eines zusammen mit Van Vader (der sich dann auch noch exklusiv für uns in Pose stellte und sich dabei sogar herumkommandieren ließ). Mit Leon White alias Bull Power alias Big Van Vader wurde sich dann noch ausgiebig über alte CWA-Zeiten unterhalten. Schließlich mussten nochmals Davey und danach der Stinger daran glauben.
Leidtun konnte einem Olli Muffler, seines Zeichens Kommentator bei DSF und Ringsprecher bei dieser Tour. Er machte den großen „Fehler“, im Bus auf der Fahrt von München nach Halle eingeschlafen zu sein. Dies war das Zeichen für den manchmal etwas seltsamen Humor der Nasties. Als Olli in Halle angekommen aufwachte, war die ganze linke Seite seines Kopfes kahlgeschoren! Es war kein Scherz für das Publikum mit einer Latex-Maske oder ähnlichem. Olli war wirklich eines Teils seiner Haarpracht beraubt.
Apropos Olli: Es ist kein Geheimnis, dass ich kein allzu großer Fan seiner Kommentierung bin, obwohl er sich in jüngster Zeit deutlich gebessert und vor allen Dingen auch sehr viel dazugelernt hat. Er befindet sich auf der Erfolgsleiter der Kommentatoren deutlich auf dem Weg nach oben und hat zum Beispiel Uli Fesseler bei weitem abgehängt (was ja gerade in letzter Zeit alles andere als schwer fällt.) Und auch privat ist Olli, soweit ich dies nach zwei Tagen Bekanntschaft beurteilen kann, ein prima Kerl.
Kurz nach der privaten Fotosession (so etwas ist eben nur backstage kurz vor dem Kampf möglich), ging dann nach herzlicher Verabschiedung mit den meisten WCWlern und vor allem auch den Offiziellen eine für mich wirklich außergewöhnliche Tour zu Ende. Die WWF sollte sich wirklich mal ein Beispiel an der WCW nehmen, wie dort Leute behandelt werden, die zwar nicht zur Promotion, aber doch irgendwie zum Business gehören.
Noch ein Wort zum Fehlen von Sid Vicious und Arn Anderson. Beide hatten in einem Hotel in England einen Disput, den Vicious dann unbedingt im Hotelzimmer weiterführen wollte. Im Verlauf dieses Disputs kam es auch zu einer Messerstecherei, wo beide Männer erst einmal ins Krankenhaus mussten und dann sofort in die USA zurückgeschickt wurden. (Ich verrate damit kein internes Geheimnis, da es in England in großen Schlagzeilen durch die Presse ging.)
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die WCW-Offiziellen, allen voran an Michael Weber, der alles getan hat, um mir zu helfen. Ein nicht minder herzliches Danke an Herrn H. von Sunrise Concerts, der mir alle meine manchmal sicherlich etwas nervigen Sonderwünsche erfüllte und zu jeder „Schandtat“ gerne bereit war. Ebenfalls Danke an Frau F. von Sunrise für die großzügige Hilfe im Vorfeld der Tour.
Die "On Tour With WWE"-Reihe mit den Erlebnissen aus den frühen Neunzigerjahren besteht aus insgesamt 10 Teilen, die wir hier auf Power-Wrestling.de in nächster Zeit wiederveröffentlichen. Folge uns auf einem der nachfolgend genannten Kanäle, um den nächsten Teil nicht zu versäumen.
Hier geht es mit dem fünften Teil weiter:
Keine wichtigen WWE-News und -Ergebnisse sowie keinen Teil dieser Serie verpassen! Folge uns für regelmäßige Updates über die PW-Channels bei WhatsApp oder Telegram oder im Facebook-Messenger. Außerdem kannst du uns hier bei Google News folgen (auf den Stern klicken). Zusätzlich kannst du dich hier für den PW-Newsletter anmelden.