Er hat das deutsche Wrestling geprägt:
Er hat das deutsche Wrestling geprägt: "Bad Bones" John Klinger

Sein plötzlicher Tod hat am Montag die deutsche Wrestling-Szene erschüttert.

Wenige Tage nach seinem 40. Geburtstag ist „Bad Bones“ John Klinger am Montag unerwartet verstorben. Klinger, eine feste Größe in der deutschen Wrestling-Landschaft, feierte am Sonntag seinen runden Geburtstag mit Freunden.

Am frühen Vormittag des 20. Mai kam es dann zu einem plötzlichen medizinischen Notfall, der „Bad Bones“ aus dem Leben riss.

Johns Weggefährte Erkan Sulcani („Cash Money Erkan“) schrieb auf seinen Social-Media-Kanälen: „Gestern haben wir laut und lustig den Beginn einer neuen Lebensphase für dich gefeiert. Wir dachten, wir hätten noch jede Menge Zeit miteinander. Stattdessen wurde dieses Fest zu einer Abschiedsfeier.“

„Bad Bones“ wollte schon bald seine Wrestling-Karriere beenden

Gut zwei Jahrzehnte nach seinem Einstieg ins Wrestling-Business hatte Klinger Anfang des Jahres die Fans mit der Botschaft überrascht, seine aktive Karriere beenden zu wollen.

Seit der Ansage war „Bad Bones“ auf seiner Abschiedstour unterwegs, die noch bis in den frühen Herbst weitergehen sollte.

"Bad Bones" von 2003 bis 2013
„Bad Bones“ von 2003 bis 2013

Vor über 20 Jahren ging alles los

Geboren am 14. Mai 1984, wuchs John Klinger (so auch sein bürgerlicher Name) in Bitburg auf. In der Kleinstadt in Rheinland-Pfalz packte John schon in jungen Jahren das Wrestling-Fieber. Sein erster Held: Hulk Hogan.

Während die Wrestling-Faszination für viele Gleichaltrige mit den Übertragungen im Fernsehen endete, wollte John unbedingt selbst in den Ring steigen. Nach seinem Schulabschluss und gleich zwei Ausbildungen wurde der Wrestling-Traum mit einer ersten Trainingseinheit bei Headshrinker Alofa, einem Cousin von Dwayne „The Rock“ Johnson, zur Realität.

Klinger fasste in den frühen Jahren des neuen Jahrtausends erst bei der ACW in Weinheim Fuß und gehörte schon bald zur festen Besetzung bei German Stampede Wrestling (GSW) und bei wXw (Westside Xtreme Wrestling).

Für wXw sollte „Bad Bones“ über die Jahre fast 450 Matches bestreiten. Er errang bei der Promotion alle großen Titel und gewann 2008 das 16-Carat-Gold-Turnier.

Klinger machte sich in den frühen Jahren seiner Karriere aber auch in England einen Namen und lebte zeitweise dort.

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Für TNA Wrestling war er bei UK-Touren mit dabei, gewann den „Gutcheck“-Talentwettbewerb und kam sogar vereinzelt in den USA für die Promotion zum Einsatz. Der dauerhafte Sprung über den großen Teich gelang Klinger jedoch nie.

Dafür etablierte er sich auf dieser Seite des Atlantiks als „Best in Europe“ und war in den letzten Jahren seiner aktiven Zeit unter anderem ein fester Bestandteil der German Wrestling Federation (GWF).

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Erst kürzlich führte ihn seine Abschiedstour nach Polen. Der Waliser Flash Morgan Webster, mit dem Klinger an diesem Abend im Ring stand, schrieb nun auf X:

„Ich habe erst vor neun Tagen mit ihm gerungen. Nach dem Match in Polen habe ich mit ihm darüber gesprochen, dass er im September in den Ruhestand gehen wird und mit dem, was er erreicht hat, zufrieden ist und sich zu seinen eigenen Bedingungen zurückziehen möchte.

Das Leben kann so grausam sein.“

Anteilnahme von Wrestling-Kollegen aus aller Welt

In seinen zwei Jahrzehnten im Wrestling kämpfte „Bad Bones“ gegen viele internationale Stars, die teilweise auch erst später den Durchbruch in den USA schafften – darunter Daniel Bryan (Bryan Danielson), Claudio Castagnoli (Cesaro) oder Gunther (Walter). AEW-Star Will Ospreay schrieb in Bezug auf seine Begegnungen mit Klinger: „Es war mir immer ein Vergnügen.“

Diesen Worten Ospreays können sich die Zuschauer von Klingers Matches nur anschließen. Denn über einen so langen Zeitraum gab es seit dem Ende der CWA und dem damit verbundenen Umbruch der deutschsprachigen Wrestling-Szene kaum jemanden, der konstant auf einem solchen Niveau abgeliefert hat. Klinger wird zweifellos immer zur absoluten Top-Garde der deutschen Wrestler seiner Generation zählen.

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Bevor „Bad Bones“ in wenigen Monaten selbst den Schlussstrich unter diese Zeit im Wrestling gezogen hätte, ist er nun viel zu früh aus dem Leben gerissen worden.g

Und das ausgerechnet am 20. Mai, dem Todestag von „Macho Man“ Randy Savage, der neben Wrestlern wie Shawn Michaels und Chris Jericho zu Klingers Idolen zählte und zeitweise sein eigenes Auftreten prägte.

„Bad Bones“ hinterlässt seine Frau und zwei Söhne aus seiner ersten Ehe. Wir wünschen Johns Familie und seinen Freunden viel Kraft für die bevorstehende Zeit.