Nach zahlreichen Vorwürfen gegen Wrestler und Wrestling-Trainingsmethoden in Großbritannien, gibt es jetzt auch massive Kritik von jungen Frauen am Wrestling-Training der wXw Wrestling Academy in Essen.
Über Jahre hat sich wXw in Essen für eine Professionalisierung von Wrestling in Deutschland stark gemacht. Doch im Rahmen der #SpeakingOut-Bewegung kommen jetzt massive Zweifel daran auf, ob es hinter den Kulissen tatsächlich so zuging wie nach außen proklamiert.
In einem Twitter-Schreiben hat eine anonyme Person, die in Essen dem Wrestling-Training mutmaßlich über mehrere Jahre nachging, in Kurzform einige Erlebnisse aus dieser Zeit niedergeschrieben. Darin geht es um unsichere Trainingsbedingungen, unprofessionelles Verhalten von Trainern, Sexualisierung von jungen Frauen im Trainingsbetrieb, Beleidigungen, Herabsetzungen und mehr.
Ich habe soeben diese E-Mail erhalten. Die Person ist ein ehemaliger Academy Student. Die Person bleibt Annonym. #SpeakingOut pic.twitter.com/Xt5s8RBpjU
— Nuray ₁₂₃₄⑤ (@TazzJoyce) June 21, 2020
In weiteren Tweets wird beschrieben, wie eine Gehirnerschütterung vom Trainerteam abgetan und eine Verletzung der noch junge Schülerin nicht bemerkt oder heruntergespielt wurde.
wXw REAGIERT SCHNELL MIT EINER STELLUNGNAHME
wXw hat mit einem Statement auf den Tweet reagiert. Dort nimmt die Geschäftsführung, vertreten durch Tassilo Jung und Felix Kohlenberg, die Anschuldigungen ernst und als real wahr. wXw erklärt mit vagen Aussagen, dass besagte Trainer, die im genannten Twitter-Beitrag für ihr Verhalten kritisiert wurden, bereits seit 2017 resp. 2018 nicht mehr für wXw arbeiten.
Bezogen auf noch vorherrschende Umstände von Bullying, Versäume im Umgang mit Sicherheit von Schülern und Machtmissbrauch von Trainern gegenüber Schülern im aktuellen Team sei eine genaue Untersuchung angeordnet worden. Die englischsprachige Stellungnahme von wXw ist hier nachzulesen.
Zuvor hatte wXw am Wochenende als Reaktion auf die Enthüllungen in Großbritannien in einem separaten Statement darauf hingewiesen, für ein sicheres Umfeld bei wXw-Fans und in der Wrestling Academy einstehen zu wollen.
KILLER KELLY SPRICHT SICH FÜR DEN wXw-TRAININGSBETRIEB AUS
Die portugiesische Wrestlerin Killer Kelly, die seit Jahren für wXw antritt und auch schon bei NXT UK im Einsatz war, hat sich für die wXw Wrestling Academy starkgemacht: „Es ist nicht perfekt. Aber ich werde weiterhin so sehr ich kann dabei behilflich sein, es noch besser zu machen“, schreibt die 28-jährige auf Twitter. Ihr komplettes Statement:
My perspective as a trainee about what’s being said about the @wXwGermany Wrestling Academy.
It’s not perfect, but I will continue to help as much as I can to make it better! pic.twitter.com/sErazYTXKx
— ?????? ????? (@Kelly_WP) June 22, 2020
NEUER wXw-TRAINERCHEF IST ERST KÜRZLICH GESTARTET
Der Österreicher Robert Dreissker hat erst kürzlich die Rolle des Chef-Trainers in der wXw Wrestling Academy übernommen. Dreissker, im Ring auch als „Avalanche“ bekannt, kam erst kurz vor der COVID-19-Unterbrechung nach Deutschland und steht direkt vor der schweren Aufgabe, gemeinsam mit dem wXw-Management ein neues System zu implementieren und in Folge ein sicheres Umfeld für alle Wrestling-Trainierenden zu schaffen.
Mit Dreissker hat wXw nun einen von den guten Jungs an der Spitze eingesetzt – nach allem Anschein nach diversen personellen Fehlgriffen in der Vergangenheit. wXw ist nach den Vorwürfen gefordert, dass Außenstehende die Wrestling Academy als seriöse Trainingsstätte für Wrestling wahrnehmen können.
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Wrestling-Training kritisiert: wXw reagiert mit personellen Konsequenzen
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