Die besten WWE-PPV-Matches von 2019 in einer Liste! / Bilder: Bill Otten, WWE, Logo: (c) WWE
Die besten WWE-PPV-Matches von 2019 in einer Liste! / Bilder: Bill Otten, WWE, Logo: (c) WWE

(14) Team SmackDown (Roman Reigns, King Corbin, Braun Strowman, Ali, Shorty G) bes. Team Raw (Seth Rollins, Randy Orton, Drew McIntyre, Ricochet, Kevin Owens) sowie Team NXT (Tommaso Ciampa, Keith Lee, Damian Priest, Matt Riddle, Walter)

**** (29:46) – WWE Survivor Series – 24. November 

Ungünstig: Der Aufbau zur Survivor Series mit dem Fight um „Brand Supremacy“ wirkt jedes Jahr gleich und ziemlich aufgesetzt. Erfreulich hingegen: Die klassischen Survivor Series Elimination Matches, die daraus hervorgehen, sind meistens ziemlich unterhaltsam; mit guter Action und interessanten Wendungen gespickt. 2019 bekamen wir das Konzept erstmals als Triple-Threat-Version inkl. NXT serviert. Highlights gab es mehrere, vor allem aber die glanzvollen Momente mit Keith Lee, der am Ende Seth Rollins zur Seite räumte und Roman Reigns zeigte, ihn für die Zukunft besser gut in Erinnerung zu behalten. 

(13) SmackDown Women’s Champion Asuka bes. Becky Lynch 

**** (17:10) – WWE Royal Rumble – 27. Januar 

An diesem Abend in Phoenix, Arizona, sollte Becky Lynch letztlich zur lachenden Siegerin im Royal Rumble Match werden. Doch auf dem Weg dahin erlebten wir zur Hochphase des Lynch-Booms ein dramatisches Match mit Asuka. An diesem Abend passte die Konstellation einfach perfekt. Asuka erhielt endlich wieder das Spotlight in einem bedeutenden Singles-Match und führte Lynch zu einer ihrer besten Performances. Die Japanerin brachte The Man mit dem Asuka Lock sogar zur Aufgabe. Um die Grundlage für einen Rückkampf ein Jahr später zu schaffen …

(12) WWE-Campion Daniel Bryan bes. Kevin Owens sowie Mustafa Ali in einem Triple Threat Match 

****1/4 (18:46) – WWE Fastlane – 10. März 

Für dieses Match war die Ausgangslage nicht ideal. Die Fans hatten sich einen Auftritt von Kofi Kingston erhofft, der seit Februar vom WWE-Titel träumte. Um die Kurve bis WrestleMania zu kriegen, wurde Kofi dank McMahon’scher Machenschaften jedoch aus dem Szenario eliminiert. Mustafa Ali erhielt anfangs nicht sonderlich viel Gegenliebe als Ersatz. Doch die Könner im Ring drehten geschickt die Einstellung der Zuschauer zum Match – und am Ende wollten die Fans auch ohne Kofi den Titelwechsel sehen. Den es an diesem Abend aber natürlich noch nicht geben sollte …

(11) Grizzled Young Veterans (Zack Gibson & James Drake) bes. Mustache Mountain (Trent Seven & Tyler Bate) um die neue NXT UK Tag Team Championship 

****1/4 (23:46) – NXT Takeover UK: Blackpool – 12. Januar 

Das historisch wertvolle erste Match bei einem UK-Takeover-Event brachte uns die Vergabe der neuen NXT UK Tag Team Championship. Mustache Mountain hatten zwischenzeitlich bereits auf der NXT-Hauptbühne ihre Qualitäten unter Beweis stellen dürfen, so dass es nun niemanden wundern sollte, welches Feuerwerk hier in knapp 25 Minuten abgefackelt wurde. Das beste Match des Abends. Allerdings nicht der beste Moment der Show, denn der sollte ganz am Ende anstehen. Mit dem NXT UK-Debüt von Walter. 

(10) The Street Profits (Angelo Dawkins & Montez Ford) bes. Forgotten Sons (Steve Cutler & Wesley Blake), Danny Burch & Oney Lorcan sowie The Undisputed Era (Kyle O’Reilly & Bobby Fish) in einem Leiter-Match um die NXT Tag Team Championship 

****1/4 (21:30) – NXT Takeover: XXV – 1. Juni 

Dieses Match wirkte wie ein Verkehrsunfall! Ein Leiter-Match, in dem alle Beteiligten die Zügel locker ließen und Aktionen zeigten, die einige Mal haarscharf am Desaster vorbeischlidderten. Über das Jahr 2019 hat es bei WWE zahlreiche (womöglich zu viele) Leiter-Matches gegeben. Doch dieses hier stach heraus. Zudem bot es am Ende mit dem Triumph der Street Profits einen gelungenen Abschluss für ihre NXT-Zeit, denn zu diesem Zeitpunkt standen sie bereits jeweils mit einem Bein im Raw-Kader.

(9) Seth Rollins bes. Universal Champion Brock Lesnar 

****1/4 (13:19) – WWE SummerSlam – 11. August 

Seth Rollins wurde nicht nur zum zweifachen Universal Champion, er wurde auch zum zweifachen Bestien-Bezwinger. Siege über Brock Lesnar bei WrestleMania und dem SummerSlam in wenigen Monaten, das hatte vor ihm noch niemand geschafft. Dieses für einen Main Event eher kurze Match bot die volle Explosivität eines Lesnar-Matches. Die Spannung wurde hochgehalten, bis Rollins ein zweites Mal in vier Monaten seinen Namen in die Gewinnerspalte eintragen durfte. 

(8) WWE-Champion Daniel Bryan bes. AJ Styles, Jeff Hardy, Kofi Kingston, Randy Orton, Samoa Joe im Elimination Chamber Match

****1/4 (36:36) – WWE Elimination Chamber – 17. Februar 

An diesem Abend began eine Story, die eigentlich so gar nicht geplant war. Kofi Kingston rückte ins Elimination Chamber Match, nachdem der eigentliche Teilnehmer Mustafa Ali verletzungsbedingt aussetzen musste. Daraus entwickelte sich eine magische Nacht im texanischen Houston. Nach den Abgängen von Samoa Joe, Jeff Hardy, AJ Styles und Randy Orton war nur noch Kofi Kingston übrig. Er schnupperte am Titel, die Fans im Toyota Center wollten es unbedingt sehen. Doch es kam anders, um den WrestleMania-Moment möglich zu machen. Die Schlussphase hier kam atmosphärisch sehr dicht an das Mania-Match wenige Wochen später heran. 

(7) Team Ripley (Rhea Ripley, Candice LeRae, Tegan Nox, Dakota Kai) bes. Team Baszler (Shayna Baszler, Biance Belair, Io Shirai, Kay Lee Ray) im WarGames-Match 

****1/4 (27:25) – NXT Takeover: WarGames – 23. November 

Das erste WarGames-Match der Frauen hat sich im vergangenen Herbst zu einem Volltreffer entwickelt. Es bot so viele kleine Geschichten, die sogar die knallharte Action überschatteten. In erster Linie der Turn von Dakota Kai gegen ihre langjährige Freundin Tegan Nox, was zur Überzahlsituation für Team Baszler führte. Und am Ende konnte Rhea Ripley dennoch die Entscheidung für ihr Team holen. Ein wichtiger Schritt zum Titelgewinn, der wenige Wochen später anstehen sollte. Dank dieser Damen ist die NXT Women’s Division im Herbst mal wieder richtig heiß gelaufen.

(6) Raw Women’s Champion Becky Lynch bes. Sasha Banks im Hell in a Cell Match 

**** 1/4 (21:23) – WWE Hell in a Cell – 6. Oktober 

Freude und Frust lagen für The Man und The Boss bei WrestleMania weit auseinander. Während Lynch anschließend als Champion richtig Gas gab, brauchte Banks nach dem Verlust der WWE Women’s Tag Team Championship erst einmal eine Auszeit. Das Comeback musste kommen – und bot uns die bis dahin interessanteste Paarung für die Raw Women’s Championesse. Die Rivalität gipfelte in einem fantastischen Hell in a Cell Match, in dem keine der beiden Frauen zurückstecken wollte. Laut unseren Bewertungen das beste Singles-Match der WWE-Damen im Jahr 2019.

(5) Johnny Gargano bes. NXT North American Champion Ricochet 

****1/2 (23:36) – NXT Takeover: Phoenix – 26. Januar 

Falls es DVDs nach seinem Karriereende noch gibt, dann sollte auf jeden Fall Johnny Gargano eine bekommen. Besser noch: eine komplette DVD-Kollektion mit seinen Takeover-Krachern, die er nun schon am laufenden Band seit mehreren Jahren produziert. Dazu zählt auch dieses Match gegen Ricochet, in dem Gargano zum NA-Champion bei NXT wurde. Einfach modernes Wrestling auf dem Stand von 2019.

(4) Johnny Gargano bes. Adam Cole in einem 2-out-of-3-Falls-Match um die NXT Championship 

****1/2 (38:08) – NXT Takeover: New York – 5. April 

Noch mehr Gargano! Und das mit seinem zu diesem Zeitpunkt längst überfälligen Gewinn der NXT Championship. Eigentlich hatte es an dem Abend das große Finale der Saga zwischen Gargano und Ciampa geben sollen, das aufgrund einer Nackenverletzung ausfallen musste: Tommaso bekam den NXT-Titel aberkannt, Gargano und Cole machten es nun unter sich aus. Das Fazit: ein herausragendes Match mit der üblichen NXT-Dramatik und einem hochemotionalen Finale. 

(3) WWE UK-Champion Walter bes. Tyler Bate 

****3/4 (42:11) – NXT UK Takeover: Cardiff – 31. August 

Wenn ein Match das Label der „epischen Schlacht“ verdient hat, dann dieses hier: Tyler Bate, seines Zeichens der erste WWE UK-Champion, forderte den amtierenden Titelträger beim zweiten UK-Takeover des Jahres. Die Show flog, wie die gesamte UK-Brand, ein wenig unter dem Radar. Umso mehr weisen wir gern auf diese europäische Wrestling-Perle hin, die mit voller Härte, spektakulären Moves und jeder Menge Drama besticht.

(2) Adam Cole bes. NXT-Champion Johnny Gargano 

****3/4 (31:47) – NXT Takeover: XXV – 1. Juni 

„Johnny Gargano wird als der Mann in die Geschichte eingehen, der in diesem Jahrzehnt die meisten Main-Event-Klassiker bei NXT abgeliefert hat“, hielten wir im Fazit zu diesem Match fest. Das dürfte ihn hoffentlich darüber hinwegtrösten, dass Johnny Wrestling an diesem Tag, nicht mal zwei Monate nach seinem Titelgewinn, die NXT Championship schon wieder los war. Getreu der wahrscheinlich richtigen Sichtweise, dass Gargano in der Jäger-Rolle besser aufgehoben ist. Bis zur Entscheidung in diesem Takeover-Main-Event trieben es die beiden Akteure mit ihrem zeitgemäßen Wrestling-Stil auf die Spitze und lieferten das NXT-Match des Jahres ab.

(1) Kofi Kingston bes. WWE-Champion Daniel Bryan 

****3/4 (23:44) – WWE WrestleMania 35 – 7. April 

Tolle Moves können heute viele, doch solche Emotionen beim Publikum auslösen, das schaffen nur die wahren Könner. Dazu gehört unumwunden Daniel Bryan, der für eine ähnlich magische Nacht sorgte wie einst bei WrestleMania XXX, als er sich wider des McMahon’schen Willens durchsetzen konnte und den Weltmeistertitel gewann. Fünf Jahre später fand er sich in der Rolle wieder, Kofi Kingstons größten Karriereerfolg zu verhindern. Doch alle wussten natürlich, dass es an diesem Abend einfach anders ausgehen musste. Und als das 1-2-3 für Kofi gezählt wurde, gab es für die Fans im Metlife Stadium und weltweit vor den Empfangsgeräten kein Halten mehr. Ein sehr echter Moment in einer künstlich erschaffenen Welt. Wenn Wrestling so gemacht wird, gibt es nichts Besseres. 


Daten und Fakten

*** 2016 kamen insgesamt 20 Matches auf vier und mehr Sterne, 2017 waren es nur 15 Matches, 2018 dann sogar 31. 2019 reichte da nicht ganz heran, mit 27 Top-Bewertungen für Matches, die bei insgesamt 22 Events stattfanden (12 US-Pay-Per-Views, zwei Saudi-Arabien-Pay-Per-Views, sechs Takeover-Events in den USA, zwei UK-Takeover-Events in Großbritannien).  

*** 15 Matches in unserer Liste fanden bei NXT-Events statt (+ ein NXT-Match bei der Survivor Series). Das sind über die Hälfte der Matches in unserer Liste, bei acht NXT-Events zu vierzehn WWE-Events. Dass gefühlt die höhere Match-Qualität bei NXT geboten wird, wurde auch 2019 bestätigt. PPVs ohne vier-(und-mehr)-Sterne-Matches: 

– WWE Super ShowDown (7. Juni): Intercontinental Champion Finn Bálor bes. Andrade (***) 

– WWE Extreme Rules (14. Juli): Roman Reigns & Undertaker bes. Shane McMahon & Drew McIntyre (***3/4), AJ Styles bes. US-Champion Ricochet (***3/4)

– WWE Clash of Champions (15. September): Sasha Banks bes. Raw Women’s Champion Becky Lynch (DQ) (***3/4)

– WWE Crown Jewel (31. Oktober): Mansoor bes. Cesaro (***3/4)

– WWE TLC (15. Dezember): SmackDown Tag Team Champions The New Day bes. The Revival (Leiter-Match; ***1/2), Aleister Black bes. Buddy Murphy (***1/2)

*** Eigentlich sollten gerade die Main Events einer Großveranstaltung einen gelungenen Abschluss liefern. 2019 gelang das nicht immer. Hier kommt unser Ranking mit den drei schlechtesten Main Events des Jahres: 

(3) Universal Champion Seth Rollins bes. Baron Corbin (* – WWE Stomping Grounds, 23. Juni)

(2) Undertaker bes. Goldberg (* – WWE Super ShowDown, 7. Juni) 

(1) Universal Champion Seth Rollins vs. The Fiend in einem No Contest (ohne Wertung – WWE Hell in a Cell, 6. Oktober)