Die besten WWE-PPV-Matches von 2017 in einer Liste! / Bilder: Bill Otten, Logo: (c) WWE
Die besten WWE-PPV-Matches von 2017 in einer Liste! / Bilder: Bill Otten, Logo: (c) WWE

(09) Samoa Joe bes. Roman Reigns, Seth Rollins, Finn Bálor, Bray Wyatt in einem #1-Herausforderer Fatal 5-Way

****1/4 (29:06) – WWE Extreme Rules – 4. Juni  

Weil Braun Strowman mit einer Verletzung ausfiel und deshalb seine Fehde mit Roman Reigns nicht fortgeführt werden konnte, rutschte die Suche nach dem nächsten Gegner für Brock Lesnar in den Mittelpunkt. Im Main Event setzte sich nämlich Samoa Joe durch, der einen Monat später, bei WWE Great Balls of Fire, auf den Universal Title angreifen durfte. Der Titelkampf in Texas blieb er mau, doch die Suche nach dem Top-Contender machte hier in Baltimore richtig Spaß; eine halbe Stunde gab es Action ohne Unterbrechung.

(08) The Authors of Pain bes. Johnny Gargano & Tommaso Ciampa in einem Leiter-Match 

****1/4 (20:11) – NXT Takeover Chicago – 20. Mai 

Wieder einmal stand das Tag Team Wrestling im Fokus bei NXT, dieses Mal erhielten die Teams sogar den Platz im Main Event. Und das zurecht, hätte der Rest der Belegschaft auf dieses Feuerwerk bestimmt keine passende Antwort mehr finden können. Ein aufregender Spot reihte sich an den nächsten, bis der Super Collider den Authors eine weitere Titelverteidigung einbrachte.

Weil Ciampa erneut gescheitert war, ließ er hinterher seinen Frust am eigenen Teampartner aus und katapultierte ihn durch mehrere Tische im Eingangsbereich. Der Abend war auch deshalb bittersüß, weil sich Ciampa eine Knieverletzung zuzog und für den Rest des Jahres ausfiel. 

(07) Bray Wyatt bes. John Cena, The Miz, Dean Ambrose, Baron Corbin, AJ Styles in einem Elimination Chamber Match 

****1/4 (34:20) – WWE Elimination Chamber – 12. Februar

Mit der richtigen Besetzung liefert ein EC-Match eigentlich immer ab. 2017 war das wieder einmal der Fall. Dafür standen allerdings auch zu viele gute Leute im Match. Da konnte das wirklich kaum schiefgehen: Ein besonderer Fokus lag auf dem Push von Bray Wyatt, der nicht nur zum WWE-Champion wurde, sondern auf dem Weg dahin die beiden absoluten Top-Stars pinnen konnte.

Erst den amtierenden Champion in Form von John Cena, rund fünf Minuten später zudem AJ Styles – beide Male schlug Sister Abigail zu. Nun schloss sich daran keine wirklich aufsehenerregende Titelregentschaft an, aber an diesem Abend wurde mit Bray Wyatt alles richtig gemacht. Es mag sicher der Abend des Jahres 2017 sein, auf den der Eater of Worlds am allerliebsten zurückblickt. 

(06) Finn Bálor bes. AJ Styles 

****1/4 (18:16) – WWE TLC – 22. Oktober 

Eigentlich hatte an diesem Abend in Minneapolis der Demon auf Sister Abigail treffen sollen. Bray Wyatt pausierte jedoch wegen einer Viruserkrankung, so dass AJ Styles kurzerhand von einer Südamerika-Tour des SmackDown-Kaders abgezogen wurde, damit der geplante Pay-Per-View mit einer Spezialität aufwarten konnte. Bálor vs. Styles, beide ehemalige Anführer vom BULLET CLUB bei New Japan Pro-Wrestling, bestritten „einfach so“ ein Match. Und das tat der Sache richtig gut.

An großartige Story-Vorgaben musste sich hier keiner halten, die talentierten Herren konnten einfach ein Match raushauen. Gefühlt schalteten sie dabei nicht einmal in den allerhöchsten Gang – und dennoch spielten sie wrestlerisch an diesem Abend in ihrer eigenen Liga. Ein ziemlich entspanntes Wrestling-Feuerwerk auf höchstem Niveau. 

(05) Baron Corbin bes. AJ Styles, Kevin Owens, Shinsuke Nakamura, Sami Zayn, Dolph Ziggler in einem MITB-Match 

****1/4 (29:51) – WWE Money in the Bank – 18. Juni 

Der Koffer mit der garantierten Titelchance ist 2017 unter den SmackDown-Catchern vergeben worden. Für körperlich unbarmherzigen Einsatz sorgte an diesem Abend ein Kevin Owens. Besonders aufregend wurde es für die Fans, als sich Shinsuke Nakamura und AJ Styles gegenüberstanden. Ein mögliches Singles-Match, das sich das WWE-Universum bis heute wünscht.

Ob reichlich Fans ebenfalls den Wunsch hatten, Baron Corbin als Sieger erleben zu wollen? Höchstwahrscheinlich nicht. Doch so kam es – und aus dem Koffergewinn wurde bekanntlich nichts Großes. Die Titelchance verpuffte beim Einlösen nicht einmal zwei Monate später. Schwamm drüber, immerhin war das MITB-Match unterhaltsam. 

(04) NXT Women’s Champion Asuka bes. Ember Moon 

****1/4 (14:47) – NXT Takeover Brooklyn III – 19. August 

Es ist das einzige Damen-Match, das wir in diesem Jahr mit vier Sternen oder mehr bewertet haben. Was sagt das bloß über die Women’s Evolution im Hauptkader aus? Wie dem auch sei: Asuka befand sich im August bereits kurz vor dem Absprung zu Raw. Da war der Titelwechsel vor dem Abschied die logische Konsequenz? Das erlebten wir in der Vergangenheit häufig bei den Männern.

Doch bei Asuka ging die Sache anders aus: Auch ihr letztes NXT-Match gewann die Japanerin, Ember Moon musste ihren Erfolg erst in der Post-Asuka-Ära suchen. Bis zur Entscheidung gab es ein hochdramatisches Duell. Das eine Damen-Match, das jeder Fan 2017 gesehen haben sollte. Hoffentlich schaffen es 2018 allerdings mehr Frauen-Kämpfe auf die Liste. 

(03) WWE Universal Champion Brock Lesnar bes. Roman Reigns, Samoa Joe, Braun Strowman

****1/2 (21:03) – WWE SummerSlam – 20. August 

Das war der Car-Crash, den sich jeder erhoffte: Vier Männer, die aufs Ganze gingen, sorgten nach einem mauen SummerSlam für das Highlight am Ende des Abends. Nicht wenige Zuschauer rechneten mit einem Sieg für Braun Strowman, hatte er über den Sommer doch einen gewaltigen Aufstieg hingelegt.

Doch Brauns Zeit war an diesem Abend noch nicht gekommen, der Hauptfokus lag auf den potentiellen WrestleMania-Kontrahenten Lesnar und Reigns. Die Bestie reiste aus Brooklyn letztlich mit einem klaren Pinfall-Sieg über den Big Dog nach einem krachenden F-5 ab. Die Universal Championship weiter im Gepäck. In dem Moment war der Ausgang nicht gerade für jeden Fan die Erfüllung, der Weg dahin war so oder so aber spektakulär inszeniert. 

(02) Pete Dunne bes. WWE United Kingdom Champion Tyler Bate 

****1/2 (15:29) – NXT Takeover Chicago – 20. Mai 

Das hier ist die absolute Perle auf der Liste: Die UK-Division ist nach der Einführung zum Jahresbeginn 2017 von der WWE ziemlich stiefmütterlich behandelt worden, da das Projekt – trotz anfänglicher Euphorie – nie so wirklich in Gang kam. Als Special-Attraction verirrten sich Dunne und Bate allerdings auf die Takeover-Card im Mai. Sie konnten ein Match nach ihren Vorstellungen durchziehen.

Der Stil war fernab der üblichen WWE-Standard-Kost und wirkte deshalb überraschend erfrischend. Zwei Männer Anfang 20 belegten hier, dass man in Zukunft auf sie setzen muss. Inwiefern Dunne und Bate sowie ihre UK-Kollegen bald auffälliger zum Zuge kommen, ist zwar noch unklar. Doch diese Performance bleibt der unerwartete Ausreißer des Jahres. 

(01) John Cena bes. WWE-Champion AJ Styles 

****1/2 (24:01) – WWE Royal Rumble – 29. Januar  

Die Rivalität zwischen Cena und Styles, die bereits 2016 einige hervorragende Performances hervorgebracht hatte, gipfelte im 16. Titel des WWE-Aushängeschildes. Weit über 20 Minuten feuerten beide Männer hier ihre gigantischen Moves ab und überraschten mit einigen dramatischen Wendungen im Matchverlauf.   

Obgleich es nicht das erste Main-Event-Match beider Männer war, blieb dieses erneute Aufeinandertreffen bis zum Ende frisch und abwechslungsreich. Beide Wrestler spielten ihre Qualitäten perfekt aus und harmonierten im besten WWE-Match des gesamten Jahres. Ob da in Zukunft noch mal nachgelegt wird?    


Daten und Fakten rund um die Jahresliste

*** 2016 vergaben wir bei 26 Matches vier und mehr Sterne, 2017 nur in 15 Fällen. Die Matches stammen aus 16 WWE-Pay-Per-View-Events und weiteren 5 NXT-Takeover-Specials. 

*** Die meisten Matches mit **** und mehr: AJ Styles (5), Roman Reigns (4), John Cena (3), Dean Ambrose (3), Seth Rollins (3)

*** Unter den 21 Veranstaltungen gab es 10 Events (im Vorjahr nur zwei), bei denen wir keines der Matches mit **** oder besser bewertet haben. Hier die bestbewertesten Matches dieser Veranstaltungen:  

  • NXT Takeover San Antonio am 28.1. – Bobby Roode bes. Shinsuke Nakamura (27:04) ***3/4
  • WWE Fastlane am 5.3. – Roman Reigns bes. Braun Strowman (17:14) ***3/4
  • WWE WrestleMania am 2.4. – AJ Styles bes. Shane McMahon (20:27) ***3/4
  • WWE Payback am 30.4. – Chris Jericho bes. Kevin Owens (14:00) ***1/2
  • WWE Backlash am 21.5. – Kevin Owens bes. AJ Styles (21:05)  ***1/2 
  • WWE Great Balls of Fire am 9.7. – Cesaro & Sheamus bes. Matt/Jeff Hardy (30:00) ***1/2
  • WWE Battleground am 23.7. – New Day (Kingston/Woods) bes. Jimmy & Jey Uso (13:45) ***1/2
  • WWE Hell in a Cell am 8.10. – Jimmy & Jey Uso bes. New Day (Woods/Big E) (22:00) ***3/4
  • NXT Takeover Wargames am 18.11. – Aleister Black bes. Velveteen Dream (14:37) sowie Andrade Almas bes. Drew McIntyre (14:52) jeweils ***3/4
  • WWE Clash of Champions am 17.12. – Jimmy & Jey Uso bes. Benjamin/Gable, Kingston/Big E, Rusev/English (12:53) ***1/2  

*** 2017 war auch das Jahr vieler mieser Main Events. Hier unsere persönliche Flop 3: 

  • (3) Jinder Mahal bes. WWE-Champion Randy Orton bei WWE Backlash (15:48) **1/2
  • (2) Universal Champion Brock Lesnar bes. Braun
    Strowman bei WWE No Mercy (8:50) **
  • (1) WWE-Champion Jinder Mahal bes. Randy Orton im Punjabi Prison Match bei WWE Battleground (27:40) *
  • (0) Der Main Event zwischen Goldberg und Kevin Owens bei WWE Fastlane (22 Sekunden) wurde von uns außerhalb der Konkurrenz mit einem „LOL“ bewertet.