WWE-Chairman Vince McMahon und Nick Khan, President and Chief Revenue Officer
WWE-Chairman Vince McMahon und Nick Khan, President and Chief Revenue Officer

Im vergangenen Jahr hat WWE so viel Geld wie noch nie eingenommen. Womit das gelang – und wie diese Rekordeinnahme 2022 noch einmal überboten werden soll!

2021 geht als historischer Meilenstein in die WWE-Geschichte ein. Zum ersten Mal in der Geschichte hat das Unternehmen innerhalb eines Jahres mehr als eine Milliarde US-Dollar umgesetzt.

Konkret waren es über die zwölf Monate fast 1,1 Milliarden US-Dollar (1.095.174.000), wie am vergangenen Donnerstag im Rahmen des Quartalsberichts veröffentlicht wurde. Zum Vorjahr sind die Umsätze um 12 Prozent gesteigert worden. Knapp 180 Millionen US-Dollar werden als Gewinn ausgewiesen.

Die Milliardengrenze wäre mit Live-Events und einem zweiten Saudi-Arabien-PPV wohl schon 2020 überschritten worden.

85 PROZENT DER EINNAHMEN KOMMEN DURCH MEDIEN-PARTNERSCHAFTEN ZUSTANDE

Die Rekordumsätze sind das Resultat der Umsätze durch die Content-Vereinbarungen mit Medien-Partnern weltweit. Über 500 Millionen US-Dollar werden allein durch die Partnerschaften in den USA mit NBCUniversal für Raw und das WWE Network sowie mit FOX für SmackDown eingespielt. Weltweit stammen 85 Prozent aller Einnahmen aus solchen Content-Deals. Weniger wichtig als jemals zuvor ist für WWE damit das direkte Geschäft mit den eigenen Fans geworden. Das Live-Event-Business spielt seit Jahren nicht mehr die Hauptrolle. Und nun müssen Pay-Per-Views bzw. Network-Abos auch nicht mehr direkt an die eigenen Kunden verkauft werden, diese Einnahmen sind durch die Peacock-Partnerschaft gesichert.

Wenig verwunderlich also, dass WWE-Präsident Nick Khan in Zukunft noch mehr Content für interessierte Medienpartner produzieren will. Kahn erwähnte, man habe ein Dutzend Vereinbarungen für weitere Content-Partnerschaften getroffen. Dabei kann es sich zum Beispiel um Dokumentationen, Filme oder Reality-Formate handeln. Genaue Angaben wurden nicht noch nicht gemacht. Wohl noch in diesem Jahr dürfte allerdings eine Netflix-Dokumentation über Vince McMahon erscheinen.

Eine weitere Steigerung der Einnahmen soll durch den Verkauf der WWE Network-Inhalte an Partner auf der ganzen Welt gelingen. Neben Peacock in den USA bestehen solche Verträge in Kanada (Sportsnet), Indien (SonyLIV) oder neuerdings auch in Indonesien (Disney + Hotstar).

MEHR FANS KOMMEN MIT DEN „PAY-PER-VIEWS“ IN KONTAKT

Die Übernahme des WWE Network durch Peacock in den USA hat für höhere Zuschauerzahlen der Premium Live Events gesorgt. Während das alleinstehende Network zuletzt rund eine Million Abonnenten in den USA hatte, kommt Peacock auf 9 Millionen (knapp 25 Millionen nutzen den kostenlosen Dienst mit Werbung, für die WWE-Inhalte braucht es aber ein kostenpflichtiges Abo ab 4,99 US-Dollar im Monat).

WWE gibt an, dass 2021 rund 3,5 Millionen der zahlenden Abonnenten mindestens eine Minute eine Premium Live Events gestreamt haben. Money in the Bank im Juli 2021 haben demnach 25 Prozent mehr Menschen gesehen als die gleichnamige Show im Jahr 2019. Crown Jewel im Oktober steigerte sich sogar um 75 Prozent um Herbst-Saudi-Event zwei Jahre zuvor.

In den USA werden zum Jahresende die Streaming-Rechte für die Next-Day-Ausstrahlung von Raw, SmackDown und NXT vergeben. Diese liegen seit vielen Jahren beim Streamer „Hulu“. WWE erhofft sich hier eine deutliche Einnahmesteigerung, ehe 2023 dann die Verhandlungen für die Live-Ausstrahlung der Formate beginnt. Die nächste Rechteperiode startet im Herbst 2024.

GROSSE INTERNATIONALE EVENTS IN PLANUNG

Nick Khan deutete weitere Großveranstaltungen außerhalb der USA an. Neben der zweiten Saudi-Arabien-Show im Herbst wird weiterhin ein Pay-Per-View Anfang September in Großbritannien erwartet.

2022 wird unter normalen Umständen die Rekordeinnahmen aus dem Vorjahr noch einmal überbieten. Die lukrativsten Medien-Partnerschaften haben weiter Bestand, verschiedene Verträge bringen in diesem Jahr mehr Geld ein als im Vorjahr. Zudem läuft das Live-Geschäft nun wieder durchgehend. Und eine zweite Saudi-Arabien-Veranstaltung wird allein um die 50 Millionen US-Dollar zusätzlich einspielen.

Auf geschäftlicher Seite kann WWE in diesem Jahr eigentlich nichts ins Wanken bringen.