King Kong Bundy
King Kong Bundy

Er war der Gegenspieler von Hulk Hogan bei WrestleMania 2. Am Montag ist Chris Pallies („King Kong Bundy“) im Alter von 61 Jahren verstorben.  

In den Achtzigern war er einer der bösen Gesellen, die Hulkamania zu brechen versuchten. King Kong Bundy ging – genau genommen – als einer der frühen Rivalen gegen Hulk Hogan ins Rennen, gerade als sein Aufstieg zu Weltruhm auf der Bühne der damaligen World Wrestling Federation begonnen hatte. Als Bundy 1986 im Main Event der zweiten WrestleMania antrat, waren gerade erst fünf Jahre vergangen, seitdem der gebürtige Christopher Pallies ins Pro-Wrestling eingestiegen war.

Gebürtig aus Atlantic City in New Jersey stammend, war Pallies das gefundene Fressen für Wrestling-Trainer Larry Sharpe, der in seiner „Monster Factory“ in New Jersey einige Männer ausbildete, die später durchaus beachtliche Erfolge feiern konnten. Mit einem offiziellen Kampfgewicht von über 200 Kilo und seinen 1,90 m brauchte sich Pallies vor vielen anderen Hünen dieser Zeit nicht zu verstecken. Ganz im Gegenteil: Der glatzköpfige Bundy war auf den ersten Blick eine Erscheinung, die Eindruck hinterließ.

AUFTRITT IN BREMER STADTHALLE

Den Namen Bundy nahm Pallies in Texas an, wo er seinen größten Auftritt im Juni 1982 als Gegenspieler vom Familienpatriarchen der Von Erich machte: Fritz Von Erich siegte gegen Bundy in einem Falls County Anwhere Match seiner Retirement Show im Texas Stadium. Darauf folgten Zwischenstopps für Bundy in den angesagtesten Wrestling-Regionen der USA (AWA, Mid-Atlantic, Memphis), aber auch darüber hinaus. Der Hüne fand in Japan Beachtung. Im Dezember 1984 war er der Herausforderer von CWA World Champion Otto Wanz beim großen Finaltag des jährlichen Turniers in der Bremer Stadthalle.

Kurz darauf schnappte sich Vince McMahon den kahlköpfigen Kraftprotz. Anfangs unter Manager Jimmy Hart erhielt Bundy gleich einen gewaltigen Push. Denkwürdig war sein 23-Sekunden-Sieg über Special Delivery Jones bei der allerersten WrestleMania im März 1985 im New Yorker Madison Square Garden. Jimmy Hart machte im darauffolgenden Herbst nicht den besten Business-Deal seines Lebens, als er sich von Bobby Heenan zwei Männer (Adrian Adonis und Missing Link) aufschwatzen ließ, und King Kong Bundy stattdessen in die Heenan Family wechselte. „The Brain“ war dann auch der Manager, der Bundy in seinen größten Main Event führte.


HULK HOGANS GEGENSPIELER

Bundy setzte eine unerwartete Attacke auf Hulk Hogan bei einer Ausgabe von Saturday Night’s Main Event im Februar 1986; Hogan hatte eigentlich ein Match gegen „The Rock“ Don Muraco bestritten, als Bundy seinen Angriff auf Hulkamania lancierte und Hogans Rippen arg in Mitleidenschaft gezogen wurden. Das führte zu einem Steel Cage Match bei der zweiten WrestleMania, die am 7. April 1986 gleichzeitig in drei Städten stattfand. Das Match zwischen Hogan und Bundy ging in der Memorial Sports Arena von Los Angeles, Kalifornien, über die Bühne, wo der Hulkster nach knapp über 10 Minuten und einer erfolgreichen Käfigflucht das Match erwartungsgemäß zu seinen Gunsten entscheiden konnte.

Die Rivalität lebte später noch einmal auf: Im November 1987 holte Hogan einen Countout-Sieg über Bundy bei einer Ausgabe von Saturday Night’s Main Event, in der Dezember-Ausgabe von SNME siegte der Hulkster dann klar, während sich Andre the Giant auch noch in der Ecke Bundys aufhielt: Hogan hatte es an diesem Abend also quasi mit seinen beiden vorangegangenen WrestleMania-Rivalen im Doppelpack zu tun. Apropos WrestleMania: Recht denkwürdig war dann auch noch sein Einsatz auf der Card von WrestleMania 3, er an der Seite zweier Kleinwüchsiger (Lord Littlebrook und Little Tokyo) auf Hillbilly Jim und dessen kleine Freunde, Haiti Kid sowie Little Beaver, traf. Letzterer kassierte einen massiven Elbow Drop von Bundy, was natürlich der ultimative Heel-Move in diesem Match war, das dann glücklicherweise aber per Disqualifikation doch noch positiv für Hillbilly Jim und seine beiden Freunde ausging.


Der Ruhm im Rampenlicht der Federation, der 1988 enden sollte, brachte Bundy eine Gastrolle in der damals extrem erfolgreichen Sitcom „Eine schrecklich nette Familie“ ein: King Kong Bundy spielte Onkel Irwin, den Bruder von Peggy Bundy. In den Neunzigern, eine der späten Staffeln der Serie schaute Onkel Irwin dann ein weiteres Mal bei den Bundys aus dem Fernsehen vorbei.

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SPÄTE FEDERATION-RÜCKKEHR

Genauso sollte Bundys WWE-Karriere zwei Leben haben, denn 1994 kehrte er als Teil von Ted DiBiases Million Dollar Corporation in die damalige Federation zurück. Das brachte Bundy letztlich ein weiteres WrestleMania-Match ein: Er wurde zum vierten Opfer in Undertakers Siegesserie. Über das sechseinhalbminütige Match von WrestleMania XI aus dem Hartford Civic Center darf aber ruhig der Mantel des Schweigens gelegt werden. Wenige Monate später verließ Bundy auch wieder die Federation. Dieses Mal für immer. Bis in die späten Neunziger blieb der glatzköpfige Hüne noch recht aktiv in der Independent-Szene, machte aber auch noch im neuen Jahrtausend vereinzelnd Auftritte. Sein womöglich letztes Match verlor er 2007 gegen „Hacksaw“ Jim Duggan. Bis zuletzt war Bundy bei Wrestling-Convention aber immer ein gern gesehener Gast und stets freundlich zu allen Wrestling-Freunden, die für Autogramme und Fotos an seinen Tisch kamen.

Am 4. März 2019 verstarb Bundy 61-jährig in Glassboro, New Jersey. Dank seines markanten Erscheinungsbildes und der Teilnahme an einem der frühen WrestleMania-Hauptmatches wird der Mann, der zeitweise seine Matches dominant mit einem den Ringrichtern aufgezwungenen 5-Count gewann, unvergessen bleiben.

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