"Jungle Boy" will den AEW-Titel von MJF

INSIDE Wrestling mit Christian Bruns – News, Einschätzungen, Analysen | AEW steht vor der Ankündigung eines neuen Fernseh-Deals, der die Liga komplett verändern wird. Ein gewaltiger Sommer steht bevor…

All Elite Wrestling steht vor den einschneidendsten Veränderungen seit Gründung der Promotion vor vier Jahren. 

Der Start einer neuen wöchentlichen TV-Sendung (erwarteter Name: „Collision“) wird für den 17. Juni erwartet. 

Noch schweigt die Promotion zu den Plänen, da die Ankündigung Hand in Hand mit dem Medien-Partner Warner Bros. Discovery (WBD) erfolgen soll. Am 17. Mai stellt WBD den Werbetreibenden die Pläne für das kommende TV-Jahr vor. Spätestens hier wird die Präsentation des Wrestling-Ausbaus erwartet. 

Derzeit ranken sich einige Spekulationen darum, was die Vereinbarung zwischen AEW und WBD beinhalten wird. Die bisherige Deal zwischen beiden Seiten läuft noch bis Herbst 2024 – doch schon jetzt könnte ein Vertrag mit komplett neuen Rahmenbedingungen gestartet werden und finanziell deutlich lukrativer für die Promotion ausfallen. 

Insider-Gerücht: WBD soll exklusiver Content-Partner für alle AEW-Shows werden

Gemunkelt wird, dass AEW im Gegenzug zu der gesteigerten Content-Produktion einen äußerst lukrativen Deal erhält, der die junge Promotion für die kommenden Jahre finanziell auf ein neues Level hievt.

Das heiße Gerücht: WBD kauft die Rechte an den AEW-Pay-Per-View-Events und zeigt sie in Zukunft auf ihrem Streaming-Portal „Max“. 

Die Plattform, die bisher „HBO Max“ hieß, befindet sich gerade in einem Relaunch und soll in Zukunft auch die AEW-Großveranstaltungen beheimaten. 

Vergleichbar wäre dieser Move mit dem Wechsel des WWE-Network-Contents zu „Peacock“ Anfang 2021. 

In Zukunft können dann mehrere zehn Millionen Menschen auf die bisherigen AEW-Pay-Per-View-Shows zugreifen. Max kostet (je nach Preis-Option) rund bis zu 20 US-Dollar monatlich. Für die Pay-Per-View-Übertragungen verlangte AEW bisher etwa 50 US-Dollar je Show. 

Kommen die Großveranstaltungen in Zukunft (fast) monatlich?

Worüber auch spekuliert wird: Im Zuge eines Umzugs zu MAX könnte die Schlagzahl der Großveranstaltungen von bisher fünf (inklusive „Forbidden Door“, das gemeinsam mit NJPW produziert wird) auf acht oder sogar zwölf Events (also monatliche Shows) umgestellt werden. 

Fans auf der ganzen Welt wird AEW also schon bald mehr Aufmerksamkeit abverlangen – mit vermeintlich zwei A-Level-TV-Sendungen pro Woche („Dynamite“ und „Collision“) sowie einer mutmaßlich gesteigerten Taktung der Großveranstaltungen. 

Einen inhaltlichen Vorteil könnten mehr „Special Events“ bringen: Derzeit gibt es aufgrund der teils langen Pausen zwischen den Pay-Per-Views (zwischen „Full Gear“ im November und „Revolution“ liegen zum Beispiel in der Regel dreieinhalb Monate) oftmals Lehrlauf und Probleme für Booker Tony Khan, sein Storytelling interessant zu halten. Die Rivalitäten könnten mit mehr Shows deutlich kompakter und intensiver erzählt werden.  

Ein klares Anzeichen, dass WBD bereits in Kürze sämtliche AEW-Produktionen in den USA exklusiv übertragen wird: Die beiden YouTube-Shows „Dark“ und „Dark: Elevation“ sind heimlich, still und leise eingestellt worden. Seit Jahren bot die Promotion ihren Fans montags und dienstags kostenlose Matches auf YouTube. 

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„Rampage“ verliert hinter den 2-Stunden-Shows an Bedeutung

Wie der „Wrestling Observer“ berichtet, wird das einstündige „Rampage“ in Zukunft den Platz der YouTube-Shows einnehmen und als B-Level-Show in der Wichtigkeit unterhalb der beiden 2-Stunden-Formate rangieren. 

Mit der erwarteten Rückkehr von CM Punk zum Start von „Collision“ und dem massiven Ausbau des Programms wird AEW in Zukunft zwei Mal wöchentlich Live-Fernsehen auf die Beine stellen – das Gesamtbild der jungen Liga wird sich also in vielerlei Hinsicht über den bevorstehenden Sommer verändern. 

Gesteigerte Aufmerksamkeit erhält AEW in den kommenden Monaten auch dank der Ansetzung von vier Großveranstaltungen in etwas mehr als drei Monaten: Los geht es mit „Double or Nothing“ am 28. Mai in Las Vegas. Für die Show in der T-Mobile Arena sind bisher erst knapp 7.000 Tickets weggegangen, in die Halle passend mindestens doppelt so viele Fans. 

Der Vorverkauf für das dritte „Double or Nothing“ in Vegas stagniert seit Wochen. Die Promotion macht sich gewissermaßen mit der Ansetzung von „Forbidden Door“ am 25. Juni im kanadischen Toronto selbst Konkurrenz. Denn AEW-Fans, die in diesem Sommer eine Wrestling-Reise machen wollen, ziehen womöglich die gemeinsame Show mit New Japan in Toronto vor. Nach der Erstausgabe von „Forbidden Door“ im Vorjahr (vielleicht die AEW-Show des Jahres 2022) herrscht steigendes Interesse für die Show in der Scotiabank Arena. Die Veranstaltung ist bereits nahezu ausverkauft. Ohne Frage hat dieser Erfolg auch damit zu tun, dass Toronto traditionell ein starker Wrestling-Markt ist. 

Schon über 60.000 Tickets für Wembley verkauft

Zu einem bedeutenden Meilenstein für AEW wird die Wembley-Show „All In“ am 27. August in London. 

Tony Khan ist mit der Idee, eines der berühmtesten Stadien der Welt zu buchen, wortwörtlich „all in“ gegangen und hat – das jetzt schon jetzt fest – alles richtig gemacht. 

Mit dem Pre-Sale am vergangenen Dienstag knackte die Promotion über 35.000 verkaufte Karten, nach dem offiziellen VVK-Start am Freitag dann bereits die 60.000. Das kommt Ticket-Einnahmen in Höhe von 7,7 Millionen US-Dollar gleich, so Tony Khan in einem Tweet. 

Nachdem AEW bisher nicht verraten hat, wo „All In“ übertragen wird (eine Pay-Per-View-Übertragung wurde explizit nicht genannt), wird die Übertragung im Rahmen des „Max“-Deals in den USA erwartet. 

Damit sollte es für AEW deutlich einfacher sein, die Fans eine Woche später wieder zum Einschalten zu bewegen. Denn bereits am 2. September soll es „All Out“ traditionell in Chicago geben, auch wenn diese Show noch nicht angekündigt wurde. 

Ebenfalls noch nicht angekündigt ist ein dritter „Grand Slam“ im Arthur-Ashe-Tennisstadion in Queens (New York). Khan wird aber auch an der Tradition festhalten wollen – und erneut dieses Stadion buchen, das über 20.000 Zuschauern Platz bietet. Die beiden ersten „Grand Slam“-Ausgaben (2021 und 2022) fanden in der zweiten September-Hälfte statt.

Welche Zugkraft hat AEW derzeit in den USA?

Während der Wembley-Event als AEW-Europa-Premiere alleinstehend funktioniert, werden die kommenden Ticket-Verkaufszahlen für Events in Chicago und Queens ein genaueres Bild über die derzeitige Popularität der Promotion offenbaren. Zuletzt waren bereits die Ticket-Verkäufe für die wöchentlichen TV-Shows in vielen Märkten abgeflacht. 

Mit einem zweiten TV-Termin jede Woche werden in Zukunft viele Märkte noch häufiger mit Shows besucht, was AEW vor eine weitere Herausforderung stellen wird. Gut ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass „Collision“ samstags laufen wird, schließlich ist es einfacher, Fans an einem Wochenende statt unter der Woche zum Kommen zu bewegen. 

Klar ist: Die anstehenden Sommer-Monate werden für AEW äußerst spannend – und richtungsweisend für die kommenden Jahre. 

Eine Ankündigung von AEW und WBD, um all diese Veränderungen in Gang zu setzen, wird bereits in wenigen Tagen erwartet…

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